Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an Team-Speak. Das Voice-Chat-Programm war lange die Anwendung, mit der Spieler*innen sich parallel zum Spielen mit Freunden unterhielten. Discord bietet jetzt deutlich mehr Möglichkeiten zum Austausch und wird nicht nur für Gaming benutzt.

Discord: Mehr als nur ein Voice-Chat

Im Prinzip funktioniert Discord wie ein Chat-Programm. Allerdings liegt dahinter eine andere Struktur. Auf der obersten Ebene liegen die Server zu unterschiedlichsten Themen. Jede*r User*in kann einen eigenen Server eröffnen und mit verschiedenen Unterkanälen, sogenannten Channels, versehen. Dabei kann der oder die Ersteller*in entscheiden, ob im jeweiligen Channel per Text, Sprache oder Video gechattet werden kann. Außerdem können sich User*innen auch einzelne Nachrichten schicken und sich über externe Plattformen wie Twitch, Facebook oder Spotify vernetzen. Es besteht auch die Möglichkeit, bereits bestehenden Servern beizutreten. Entweder sind diese öffentlich oder Nutzer*innen können eingeladen werden. Discord kann entweder via App oder über den Browser verwendet werden.

Datenschutz bei Discord

Discord verarbeitet alle Daten, die Nutzer*innen verschicken, egal ob Text oder Bilder. Zudem sammelt die Plattform Meta-Daten, wie die IP-Adresse, die Gerätekennung. Auch wann man Discord benutzt und wie viele Nachrichten man verschickt wird gespeichert. Diese Meta-Daten werden auch an Drittanbieter (laut Datenschutzerklärung Tochtergesellschaften, Agenturen und Geschäftspartner) weitergegeben.

Discord untersucht die gesammelten Daten laut Datenschutzerklärung auf "Informationen demografische(r) Daten, Interessen und Verhaltensweisen unserer Nutzer." Discord sammelt also sehr viele Daten der Nutzer*innen, wertet diese aus und gibt sie an Drittanbieter weiter. Zudem sind die Nachrichten nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Sie sollten also vorsichtig sein, welche Daten und Bilder Sie über die Plattformen verschicken.

Features bei Discord

Discord bündelt viele Features in einer Plattform. Allerdings sollten so wenig private Daten wie möglich über die Plattform verschickt werden. Außerdem besteht durchaus die Gefahr, dass es auf der Plattform Discord zu Mobbing und Hate-Speech kommt. Eltern sollten das Thema mit ihren Kindern besprechen und für das Thema Datenschutz sensibilisieren.

Eine gute Anlaufstelle für Kinder- und Jugendmedienschutz bietet beispielsweise das Institut für Medienpädagogik JFF in München oder die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW, die eine Handreichung dazu erstellt haben.