Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum 76. Jahrestag von Kriegsende und Befreiung vom Nationalsozialismus drei Frauen und drei Männer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Geehrten hätten sich in herausragender Weise für die Erinnerungsarbeit engagiert und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gefördert, hieß es bei der Verleihung am Freitag in Berlin.

Der 8. Mai 1945 sei eine Befreiung durch die Alliierten von außen gewesen, sagte der Bundespräsident. Bis dieser Befreiung von außen eine innere Befreiung folgte, seien noch viele Jahre des Verdrängens und Beschweigens vergangen. "Es war ein mühsamer, schmerzhafter Prozess der Aufklärung und der Aufarbeitung von Mittäterschaft, Mitwisserschaft und Mitläufertum", sagte Steinmeier: "Das demokratische Selbstbewusstsein unseres Landes aber ist ohne diesen Prozess nicht denkbar."

Zu den Geehrten gehören Sarah Hüttenberend aus Wuppertal, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Zweitzeugen, Michael Kupiec aus Erfurt, ehemaliger Vorsitzender des Bundesjugendarbeitskreises, der sich in der Jugendarbeit engagiert, sowie Django Heinrich Reinhardt aus Koblenz, der sich für Sinti und Roma sowie Menschen in Notsituationen einsetzt.

Ausgezeichnet wurden zudem die Berliner Maren Schoening sowie Elisabeth und Rafael Seligmann. Schoening gehört zu den Initiatorinnen des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks. Das Ehepaar Seligmann setze sich seit Jahren unter anderem journalistisch und publizistisch dafür ein, jüdische Kultur als Teil deutscher Geschichte und gesellschaftlichen Lebens deutlich zu machen, hieß es.