Heinz-Wolfgang Kuhn, von 1986 bis 1999 Professor für Neues Testament an der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU), ist am 1. Juli im Alter von 89 Jahren gestorben. Die Evangelisch-Theologische Fakultät schrieb in einem Nachruf am Donnerstag: "Die wissenschaftliche Theologie in Deutschland und weltweit verliert einen markanten und profilierten Gelehrten, der sowohl als Neutestamentler als auch als Forscher antik-jüdischer Texte und Archäologie langjährig bis zuletzt tätig war."

Kuhn habilitierte sich 1969 in Heidelberg mit einer Studie "Ältere Sammlungen im Markusevangelium". Seine Forschungsinteressen richteten sich bereits damals, im Laufe der Zeit dann immer mehr, auf die Frage nach dem historischen Jesus, so der Nachruf weiter. Er wurde 1973 Professor für Neutestamentliche Theologie in Heidelberg. 1978 wurde er mit der Bonifatius-Medaille der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz, 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Kuhn war von 1986 bis zu seiner Emeritierung 1999 Professor am Lehrstuhl für Neues Testament an der LMU. Von 1993 bis 1995 war er dort Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Kurz nach Antritt seiner Professur in München wurde er Kodirektor des Ausgrabungsprojekts in Bethsaida in Israel.

"Er hinterlässt einen Reichtum an Quellenarbeit, die künftigen Forschungen im Zusammenhang von Neuem Testament und dem frühen Judentum eine wertvolle Grundlage bietet", erinnert seine Fakultät an den Theologen. Heinz-Wolfgang Kuhn hinterlässt seine Ehefrau Ursula, seine drei erwachsenen Kinder sowie sechs Enkel und drei Urenkel.

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