Auch Lothar Brochloß-Gerner aus Rügheim sind die vielen Kreuze am Wegesrand bei einem Schulausflug in seiner Kindheit aufgefallen. Als evangelischer Christ ist in ihm der Gedanke bis zum Rentenalter immer mehr gewachsen, ein Wegekreuz aufzustellen, das evangelischen Ursprungs ist. Im Jubiläumsjahr zu 500 Jahre Reformation vor ein paar Jahren war es dann endlich so weit. Zusammen mit ein paar Freunden aus dem Dorf und der evangelischen Kirchengemeinde im unterfränkischen Rügheim nahm Lothar Brochloß-Gerner das Projekt in die Hand.

"Da hab ich gedacht, ich baue aus Wagenachsen ein Kreuz, weil die Achsen früher Lasten getragen haben und  wenn ich ein Kreuz habe, dann gebe ich meine Last an Gott oder Christus ab und kann mich dann geistig von meiner Last befreien."

Seither ist das Martin-Luther-Kreuz in der Rügheimer Flur sein absoluter Lieblingsplatz. Zwei- bis dreimal die Woche spaziert er mit seinem Hund dort hin. Er setzt sich unter das Kreuz und macht sich so seine Gedanken:

"Wir haben ja die Natur bekommen, sie zu bewahren und zu erhalten und was so passiert - da ist vieles nicht gut. Bei uns in Franken schlägt der Klimawandel voll zu. Und wenn man vom Herrgott was fordert, kann sein, dass er von uns auch was verlangt."

Er freut sich, wenn Wanderer und Spaziergänger hier vorbeikommen und zur Ruhe kommen und auch sie über die Natur und ihre Verantwortung nachdenken. Vielleicht ist das ja auch für Sie einen Ausflug oder ein Zwischenstopp auf einer Wanderung wert.