Wenn ein Familienmitglied stirbt, ist das für alle ein schwerer Schicksalsschlag. Oft geraten dabei die Kleinsten aus dem Blick, weil sie als zu jung gelten oder man annimmt, sie könnten den Tod nicht verstehen. Doch das stimmt nicht: Schon Kleinkinder nehmen Verluste wahr, weshalb es wichtig ist, mit Kindern jeden Alters über den Tod zu sprechen. Ein behutsamer Einstieg in den Trauerprozess kann die Verarbeitung erleichtern. Im Folgenden finden sich zehn Anregungen, wie Angehörige Kinder in ihrer Trauer begleiten können.
1. Über den Tod sprechen
Wenn Kindern nicht vom Tod einer geliebten Person erzählt wird, kann das zu Verunsicherung führen, denn sie spüren dennoch, dass etwas nicht stimmt. Deshalb ist es wichtig, offen über den bevorstehenden oder bereits eingetretenen Tod zu sprechen.
Bei jüngeren Kindern, die den Tod noch nicht verstehen, helfen klare, direkte Worte ohne Umschreibungen. Formulierungen, die die Realität treffend beschreiben, erleichtern das Begreifen, denn metaphorische Umschreibungen werden oft wörtlich genommen.
2. (Bilder-)Bücher nutzen
Bücher können Kindern auf anschauliche Weise vermitteln, was der Tod bedeutet. Über die Figuren und ihre Erlebnisse lässt sich leichter sprechen, ihre Gefühle nachzuvollziehen und zugleich eine Annäherung an die eigenen Emotionen zu finden.
3. Trosttiere aus alten Klamotten des Verstorbenen basteln
Es gibt viele kreative Möglichkeiten, aus alten Kleidungsstücken liebevolle Erinnerungsstücke zu gestalten. Gemeinsam können zum Beispiel Kuscheltiere, Kissen oder Decken entstehen, die an die verstorbene Person erinnern.
4. Ein Bild vom Leben nach dem Tod malen
Kinder fragen manchmal, was nach dem Tod passiert. Eine eindeutige Antwort gibt es nicht, dennoch sollte die Frage nicht unbeachtet bleiben. Stattdessen kann das Kind angeregt werden, seine eigenen Vorstellungen zu erkunden. Eine kreative Möglichkeit ist, gemeinsam ein Bild zu malen, das zeigt, wie das Kind sich das Leben nach dem Tod vorstellt.
5. Eine Gedenkkerze gestalten
Gemeinsam lässt sich eine Abschieds- oder Gedenkkerze für die verstorbene Person gestalten. Dabei können Symbole, Bilder und Erinnerungen kreativ eingebracht werden. Die Kerze kann sowohl bei der Beerdigung als auch an besonderen Tagen angezündet werden und so Trost spenden.
6. Gemeinsam einen Brief schreiben
Manchmal konnte ein Kind sich nicht persönlich von der verstorbenen Person verabschieden, möchte aber noch etwas sagen oder die Person vermisst. In solchen Momenten kann ein gemeinsames Schreiben eines Briefes helfen, letzte Worte auszudrücken und Gefühle zu teilen.
7. Luftballons steigen lassen
Luftballons können eine tröstliche Möglichkeit sein, Abschied zu nehmen. Sie lassen sich mit Farben, Stiften oder anderen Materialien gestalten, und an sie können Briefe an die verstorbene Person befestigt werden, um Gefühle und Erinnerungen auszudrücken.
8. Eine Erinnerungsbox gestalten
Gemeinsam lässt sich eine Erinnerungsbox für die verstorbene Person gestalten. Darin können Fotos, kleine Gegenstände, Tücher und alles, was mit der Person verbindet, aufbewahrt werden. Die Box kann jederzeit genutzt werden, um sich an die verstorbene Person zu erinnern.
9. Steine bemalen
Erinnerungen lassen sich nicht nur auf Papier festhalten, sondern auch auf Steinen gestalten. Mit Wasserfarben können Kinder beispielsweise Erinnerungen an die verstorbene Person auf einen Stein malen. Dieser kann zu Hause aufgestellt oder mit ans Grab genommen werden.
10. Einen Abschiedskoffer gestalten
Trauer kann jederzeit und unvorhersehbar auftreten. Ein Abschiedskoffer kann in solchen Momenten Unterstützung bieten. Darin lassen sich alle Dinge und Materialien aufbewahren, die einem Kind beim Umgang mit der Trauer helfen.