In dir sein, Herr, das ist alles.
Das ist das Ganze, das Vollkommene, das Heilende.
Die leiblichen Augen schließen, die Augen des Herzens öffnen und eintauchen in deine Gegenwart.
Ich hole mich aus aller Zerstreutheit zusammen und vertraue mich dir an.
Ich lege mich in dich hinein wie in eine große Hand.
Ich brauche nicht zu reden, damit du mich hörst. Ich brauche nicht aufzuzählen, was mir fehlt, ich brauche dich nicht zu erinnern oder dir zu sagen, was in dieser Welt geschieht und wozu wir deine Hilfe brauchen.
Mich begleitet Jörg Zinks Buch "Wie wir beten können" seit Jahrzehnten. Es ist eine Anleitung, mich selbst in Gott zu finden.
Versuchen Sie es einmal, vielleicht an einem guten Ort im Haus oder einem Ort in der Natur. Lassen Sie sich bequem nieder, in wacher Haltung. Lesen Sie diese Worte und vollziehen innerlich mit, was sie sagen.
Vor diesem großen "Du" muss ich mich nicht verstellen. Nach und nach werde ich so selbst gewahr, was gerade mit mir ist. Vielleicht ist da eine Sorge, schon bekannt oder noch unbekannt ... eine Sorge um mich, eine Sorge um andere, um die Welt ... Ich empfinde sie, getragen von dieser "Hand", die mich und alles trägt. So wie ich bin, mit den Sorgen und mit meiner Freude, bin ich getragen.
Vielleicht entsteht dabei diese tiefe Verbindung von mir zum anderen, zu allem, was lebt, und wieder zurück. Diese tiefe Verbindung in Gott, die mich spüren lässt, wie ich handeln kann, um dieser Verbindung Ausdruck zu verleihen.
Vielleicht kann ich einfach nur durchatmen
– und fühle mich eingebettet.