Der bayerische Landesbischof hat die Menschen gewarnt, nur noch darauf zu achten, was vor ihrer Haustür passiert. "Wir sind dazu berufen, den Blick offenzuhalten für das, was unseren Geschwistern in anderen Teilen der Welt geschieht", sagte Heinrich Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, in seiner Predigt bei einer Versammlung des Gustav-Adolf-Werks (GAW) in Rothenburg ob der Tauber.

Bedford-Strohm: Nicht aufhören, mutig und zuversichtlich zu sein

Auch wenn es angesichts der Größe des Leids oder der Ratlosigkeit im Angesicht mancher Probleme, etwa beim Frieden in Syrien, den Menschenrechten in Afghanistan oder der Rettung unseres Planeten, schwer falle, dürften die Menschen nicht aufhören, mit Geduld und langem Atem mutig und zuversichtlich zu sein.

"Aus der Wirklichkeit lässt sich diese Zuversicht oft nicht ableiten", sagte Bedford-Strohm. Das GAW sei ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen sich dennoch nicht von großer Not und hohen Hürden abhalten lassen, zu helfen.

GAW wählt neuen Vorstand

Sei es Jugendarbeit in der Evangelischen Gemeinde in Hassakeh in Syrien, seien es die Flüchtlingslager in Griechenland oder eine evangelische Schule in Argentinien - weltweit Gemeinden helfen sei das Motto des Diasporawerks, das 1832 gegründet wurde und somit das älteste bundesweite evangelische Hilfswerk in Deutschland ist.

Bei seiner Vertreterversammlung, die bis 21. September im Tagungszentrum Wildbad abgehalten wird, wird das GAW einen neuen Vorstand und einen neuen Präsidenten wählen. Die Wahl findet am Dienstag statt, als Kandidat für das Präsidentenamt ist Prälat Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, vorgeschlagen. Die bisherige GAW-Präsidentin, Prälatin Gabriele Wulz, die das Amt seit 2015 innehatte, kandidiert nicht mehr.

Diaspora, weltweite Verantwortung, Diakonie

Außerdem wollen die 51 Delegierten Projekte für 2022 in Höhe von zwei Millionen Euro beschließen. Thematische Schwerpunkte der Versammlung sind Diaspora als Normalfall der Kirche, weltweite Verantwortung und Diakonie.

Der neue Vorstand soll am 21. September in einem Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche in Rothenburg o.d.T. eingeführt werden.