Spenden leicht gemacht heißt es ab sofort in der Münchner Lukaskirche. An einer digitalen Spendensäule können Besucher im Münchner Dom der Protestanten künftig per EC-Karte zwischen einem und 999 Euro hinterlassen. Das Geld landet direkt auf dem Konto des Vereins "Rettet St. Lukas". Der Innenraum der denkmalgeschützten Kirche soll ab 2022 für rund 14 Millionen Euro saniert und umgestaltet werden. "Ob Tourist oder Kirchgänger - wir wollen jedem die Chance bieten, unser Projekt zu unterstützen", sagte Kirchenvorsteher Stefan Kohls.

Evangelische Bank stiftet für das innovative Projekt

Gestiftet hat den Hightech-Klingelbeutel die Evangelische Bank im Rahmen eines Wettbewerbs für innovative Projekte. Die Lukaskirche, 2020 in den Rang eines "Baudenkmals von nationaler Bedeutung" erhoben, bekam für ihr Umbaukonzept den Zuschlag: Mit einer Fülle von technischen Maßnahmen, dezenter Umgestaltung und dem Anbau von Sanitärräumen soll die 1896 eingeweihte evangelische Kathedrale fit gemacht werden für die Zukunft. Die voraussichtlichen Kosten von 14 Millionen Euro seien zum Großteil schon über Bundesmittel sowie Mittel von Landeskirche und Dekanat bewilligt. Die digitale Spendensäule solle nun helfen, das verbleibende Loch von 2,33 Millionen Euro zu stopfen.

Corona bremste die Spendenaktion der evangelischen Lukaskirche

Mit dem Fundraising hätte Diakonin Michaela Urbanek am liebsten längst begonnen. "Da hat uns Corona wirklich ausgebremst", sagt sie. Geplant seien Konzerte und Lesungen, Kino in der Kirche oder Jugendgottesdienste mit Disco. Auch finanzkräftige Partner sind willkommen. "Wir sind im Kontakt mit einer Vielzahl von Stiftungen", berichtet Stefan Hienzsch, zweiter Vorsitzender von "Rettet St. Lukas". Ziel sei, die fehlenden Millionen bis zum Baubeginn im nächsten Jahr einzusammeln. 600.000 Euro lägen bereits aus früheren Fundraising-Maßnahmen auf dem Konto des Vereins.

St. Lukas München: Kontaktlose Spenden sind attraktiver

An die rund 150 Menschen, die wöchentlich die Lukaskirche besuchen, richtet sich die Spendensäule. "Wir merken, dass kontaktlose Spendenmodelle immer attraktiver werden", sagt Kirchenvorsteher Kohls. Bei den Besuchern profitiert die Gemeinde überdies von einem Kuriosum: Weil sie bei der Handy-Suchfunktion immer wieder mal das klassische Touri-Ziel "Marienplatz" mit der Lukas-Adresse "Mariannenplatz" verwechselten, stünden oft amerikanische oder japanische Touristen staunend in dem evangelischen Dom an der Isar. Um ihre Bewunderung monetär auszudrücken, reicht für sie sogar ein Smartphone: Die Spendensäule akzeptiert auch Google- oder Apple-Pay.