Seit März 2020 ist Julia Bönisch Bereichsleiterin Digitale Transformation und Publikationen sowie Mitglied der Geschäftsleitung von Stiftung Warentest. Davor war sie viele Jahre bei der "Süddeutschen Zeitung", wo sie eine steile Karriere hinlegte – bis in Folge eines kontroversen Artikels die Trennung folgte.
Nach ihrem Abitur studierte sie Journalistik und Betriebswirtschaftslehre an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie schloss das Studium 2005 mit dem Diplom ab und war anschließend zwei Jahre lang in der Entwicklungshilfe tätig.
Ab 2007 arbeitete sie bei der Online-Plattform der "Süddeutschen Zeitung", "sz.de". 2012 wurde sie stellvertretende Chefredakteurin, 2017 sogar Chefredakteurin. Doch dann kam es zum Bruch: 2019 veröffentlichte Bönisch einen Gastbeitrag im Fachmagazin "journalist". Darin kritisierte sie sehr deutlich Führungskultur, den Umgang mit Frauen und die Zusammenarbeit zwischen Verlag und Redaktion.
"Für manche Kolleginnen und Kollegen in der Branche bin ich ein Affront. Frau, Onlinerin, noch keine 40 – damit stehe ich für fast alles, was unbequem und lästig ist: für Veränderung, für Digitalisierung, für einen Generationenwechsel, der auch Frauen an die Spitze bringt", schrieb sie in dem Artikel unter anderem.
Zu deutliche Kritik für den Geschmack der Redaktion sowie des Betriebsrats der "Süddeutschen" offenbar. Ende 2019 wurde die Trennung verkündet. Vier Monate später, im März 2020, trat sie ihre neue Stelle bei Stiftung Warentest an. Hier ist sie für Digitale Transformation und Publikationen verantwortlich und soll den digitalen Transformationsprozess des Verlagsgeschäfts vorantreiben.
Ihr Job als "sz.de"- Chefredakteurin sei dafür "ein guter Ausgangspunkt" gewesen, sagte Bönisch im Gespräch mit dem "journalist" 2021. An ihrer neuen Position finde sie besonders reizvoll, dass sie "sowohl journalistisch wie auch in Richtung Produkt" arbeite.
Digitale Rebellinnen
Eine Plakat-Ausstellung über "Digitale Rebellinnen" entsteht auf dem Festival für die digitale Gesellschaft "re:publica" in Berlin. Das Projekt wurde aus über 1.300 Ideen ausgewählt und ist von 5. bis 7. Juni in der Arena Berlin zu sehen.
Hier geht es zur Übersicht mit allen "Digitalen Rebellinnen"
Die Ausstellung wird täglich live vor Ort ergänzt mit Porträts von Frauen aus der Tech-Branche. "Wir wollen mit unserer Plakat-Ausstellung Personen der digitalen Welt vorstellen und greifbar machen, die sich für Diversität, Empowerment, Ethik und Soziales stark machen", so Kuratorin Rieke C. Harmsen.
Live und vor Ort können die Teilnehmer*innen der re:publica ihre Vorschläge für Personen einreichen, die Teil der "Rebellinnen"-Ausstellung werden sollten. Hier kannst du deinen Vorschlag einreichen!
Ausgangspunkt der Ausstellung bildet die bereits bestehende Schau über "Rebellinnen". Diese zeigt eine Auswahl von über 20 Frauen aus der deutschen Geschichte - aus Politik, Gesellschaft, Kultur oder Wissenschaft. Diese wird ergänzt durch weitere Frauenportraits in einer digitalen Ausstellung.
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