Die Gesamtlösung:

»Seid nicht so laut, die Nacht vergeht / die Blinden sehn, was kommen wird / die Stummen sagen uns den Sinn. / Die Obdachlosen kehren heim / die Einladung bleibt nicht geheim / Wohl denen die arm sind vor Gott.

Den Friedensstiftern in der Welt / wird wie Verbrechern nachgestellt / und sie erfahren Leid und Hohn. / Die Sonne der Gerechtigkeit erhellt des Glücks Gebrechlichkeit. / Wohl denen die friedfertig sind.«

Wenn Sie die Ergebnisse der einzelnen Rätsel richtig zum Lösungsschlüssel zusammensetzten, lautete dieser:

LÖS UNG V-ON A-R-NI M-JU HRE SONNE D/ER GERECHTIGKEIT AUF-SEITE 69 – Zusatzzahl (EG) 26

Dieser Schlüssel führte Sie auf Seite 69 des Evangelischen Gesangbuchs für Bayern (EG), wo unter dem Lied mit der Nummer 26 (Ehre sei Gott in der Höhe) der zu findende Text von Arnim Juhre abgedruckt ist.

 

Teil I

1. Zwei Käufer

Abgebildet war das Bild "Salvator Mundi", das Leonardo da Vinci (1452-1519) zugeschrieben wird. Der lateinische Titel bedeutet auf Deutsch "Erlöser der Welt". Das Bild hat eine unsichere Überlieferungsgeschichte. Erst vor wenigen Jahren kamen Untersuchungen zum Ergebnis, dass es sich tatsächlich um ein Gemälde von der Hand des legendären Malers handelt. 2017 erzielte das Bild mit dem Rekord-Erlös von 450,3 Millionen US-Dollar in New York die höchste Versteigerungssumme, die jemals für ein Gemälde bezahlt wurde. Das Bild befindet sich heute im Besitz des saudischen Herrschers Mohammed bin Salman. Vieles deutet darauf hin, dass Mohammed bin Salman 2018 in den Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi verwickelt war oder diesen in Auftrag gab.

In Matthäus 20, 28 heißt es, dass "der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele." Im Wort Erlöser steckt nicht nur der Aspekt der Rettung, sondern auch der des Kaufs, wie es der Begriff "Erlös" für Umsatz oder umgangssprachlich für Gewinn spiegelt. Das Begriff "erlösen" im Sinne von befreien oder auslösen bezog sich in der Antike auf den Freikauf und die folgende Freilassung von Sklaven (ga'al, "Loskauf"). Das griechische Wort für Erlöser im Sinne von Retter aus lebensbedrohlichen Lagen ist Soter (σωτήρ, lat. Salvator). Im Hebräischen heißt der von Gott gesandte rettende Erlöser Messias (משיח Maschiach), was deutsch "Gesalbter" bedeutet (altgriechisch Χριστός, also Christus).

Vom gesuchten Begriff "Erlöser" waren dem Rebus-Rätsel zufolge zwei "ER" abzuziehen. Damit blieben die Buchstaben "LÖS" übrig.

 

2. Verehrter Seppsohn

"Die der Hirten, der Könige – und des Malers?" stand unter dem Bild. Das Genre der "Anbetung" gibt es als "Anbetung der Hirten" und "Anbetung der Könige". Nur Botticelli scheint eher mit seinen Betrachtern beschäftigt als mit dem Kind in der Krippe. Sein Name lässt sich mit einem Augenzwinkern als "kleines Fässchen" übersetzen und ist eigentlich ein Spitzname. Alessandro oder kurz Sandro "Botticelli" war der Sohn eines Gerbers namens Mariano di Vanni Filipepi. Und Filipepi kann man wiederum mit einem Augenzwinkern als "Seppsohn" übersetzen. (UNG)

 

3. Verbrecher der Bibel

Der erste gesuchte Missetäter aus dem 38. Kapitel der Schöpfungsgeschichte (Genesis/1. Mose 38, 1-30) war Onan, der zweite Sohn, den Juda (vierter Sohn des Stammvaters Jakob/Israel) mit der Tochter eines Kanaaniters namens Schua hatte. Sein älterer Bruder hieß Ger (Er). Ger war mit Tamar ("Dattelpalme", also: Trägerin süßer Früchte) verheiratet. Als Ger bald nach der Hochzeit starb, ohne Nachkommen gezeugt zu haben, vermählte Juda seine verwitwete Schwiegertochter mit seinem zweiten Sohn, damit dieser ihr und vor allem dem älteren Bruder im Rahmen der sogenannten Leviratsehe Kinder zeuge. "Aber da Onan wusste", berichtet die Bibel, "dass die Kinder nicht sein Eigen sein sollten, ließ er's auf die Erde fallen und verderben, wenn er einging zu seines Bruders Frau". Damit zog er sich den Zorn Gottes zu, der Onan ebenfalls sterben ließ. Obwohl Onan keine Selbstbefriedigung betrieb, sondern den Coitus interruptus, hat sich der Begriff Onanie auf der Grundlage dieser biblischen Geschichte zu einem Synonym für die Masturbation entwickelt.

Doch nach Onans Tod ging die Geschichte weiter: Es hätte nun der jüngste der drei Brüder, Schela, die Sache übernehmen müssen, aber Juda fürchtete um das Leben seines letzten Sohns. Er zögerte die Eheschließung immer weiter hinaus. Nachdem Judas Frau gestorben war, verkleidete sich Tamar als Prostituierte, und es gelang ihr dadurch, ersatzweise ihren Schwiegervater zu verführen und von ihm schwanger zu werden. Tamar gebar die Zwillinge Perez und Serach. Und von Perez stammte kein Geringerer als König David ab. Damit gehört diese schlüpfrige und sehr menschliche Geschichte um Sex and Crime auch zum Stammbaum Jesu. (V/ON)

 

Gleich das erste Kind der ersten Menschen Adam und Eva wurde der Bibel zufolge Opfer zum Mörder: Der neidische Kain erschlug, wie 1. Mose 4, 1-16 erzählt, seinen jüngeren Bruder Abel. Nach diesem Verbrechen bezeichnet die Vogelkunde (Ornithologie) als "Kainismus", wenn bei bestimmten Arten älterer Vogelnachwuchs seine jüngeren Geschwister tötet. Erstgeborene sichern sich so die Brutpflege ihrer Eltern und einen Überlebensvorteil. Von diesem Verhalten gibt es die beschriebenen Varianten, oft verbunden mit Kannibalismus. Um bedrohte Arten zu sichern, werden in manchen Zuchtprogrammen gezielt "überzählige" Eier entnommen und außerhalb von Horst oder Nest aufgezogen. (AINI => ARNI)

 

4. Das Sabbat-Rätsel

Der gesuchte französische Autor war Jules Verne (1828-1905). In seinem Roman "Reise um die Erde in 80 Tagen" (Le Tour du monde en quatre-vingts jours) griff Verne die Erfahrung der Überlebenden der Magellan-Weltumsegelung auf, die durch die Umrundung der Erde sozusagen "einen Tag eingespart" hatten. Inspiriert wurde Jules Verne zu seiner Erzählung durch eine Kurzgeschichte des US-amerikanischen Schriftstellers und Grusel-Autors Edgar Allen Poe (1809-1849). Dieser Ende 1841 die Geschichte "Drei Sonntage in einer Woche" veröffentlicht, die Verne kannte. Darin kann der Held der Geschichte seine Angebetete nur deshalb heiraten, weil es ihm gelingt, wie vom Brautvater gefordert, "eine Woche mit drei Sonntagen" nachzuweisen. Auch hier gelingt das durch die Umrundung der Erde – hier durch zwei Kapitäne, die wie im Sabbat-Rätsel in entgegensetzte Richtungen fahren und dann mit dem am Ort gebliebenen auf eine "Woche mit drei Sonntagen" kommen. (M/JU)

 

5. Strahlende Missionare

Der erste Tag der deutschen Einheit fand am 17. Juni 1954 statt – genau ein Jahr nach dem Volksaufstand in der DDR am gleichen Datum. Vermutlich hat den mit einem kleinen "d" geschriebenen Feiertag der SPD-Bundestagsabgeordnete Herbert Wehner so getauft. Der heutige Tag der Deutschen Einheit (mit großem "D") ist seit 1990 Feiertag.

232 Jahre vor dem 17. Juni 1954 wurde an diesem Datum der Ort Herrnhut gegründet. Das abgedruckte Bild zeigte Christian David (1692-1751), den Anführer evangelischer Glaubensflüchtlinge aus dem katholischen Mähren, wie er am 17. Juni 1722 – einen Psalm zitierend - mit einem bis heute erhaltenen Breitbeil ausholte, um den ersten Baum zum Bau zu fällen. Der Ortsname bedeutet »unter der Obhut des Herrn«: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) hatte den Glaubensflüchtlingen der böhmisch-mährischen Brüder-Unität gestattet, sich in der Oberlausitz auf seinem Gut Berthelsdorf niederzulassen. 1731 brachte der Graf einen westindischen Sklaven von Kopenhagen nach Herrnhut. Seine Berichte veranlassten die junge Herrnhuter Brüdergemeine zur Mission unter versklavten Menschen  nicht nur in der Karibik. Die Missionare Johann Leonhard Dober und David Nitschmann reisten nach St. Thomas und waren bereit, selber Sklaven zu werden. 1735 begann die Missionsarbeit in Nordamerika unter Indianern in Georgia und im südamerikanischen Suriname; 1737 unter den Khoikhoi in Südafrika sowie an der Goldküste; 1754 in Jamaika. Heute beziehen sich Provinzen und Werke weltweit auf die Anfänge vor 300 Jahren in Sachsen. In Afrika leben heute die meisten der weltweit über 1,2 Millionen »Herrnhuter«, auf die nicht nur die bekannten leuchtenden Sterne zurückgehen, sondern auch die bei vielen Christen für die tägliche Andacht beliebten "Losungen". (H/R/E)

 

Teil II

6. Licht ins Dunkel

Waagerecht: 1 Dressurakt (doppelte Bedeutung von Akt) 13 KL (Abkürzung der beiden Begriffe) 14 Negligée (frz., bedeutet wörtlich "nachlässig(e Kleidung)" 16 OP (Popo und OP/AS = Opas) 18 Mäander ("Mäh" und grch. andro- = Mann…/männlich) 20 L (Kennz. und Abk.) 21 Oakland (wörtl. "Land der Eichen"; Football-Team Oakland/Las Vegas Raiders) 23 No (ital. Nein) 25 LP (Abk. Langspielplatte; ergibt in Ahorn eingefügt A LP horn) 26 leeren (lee + Ren) 27 TL (A TL as) 28 EE (Toplevel-Domain Estlands) 29 Ernani (Anagramm aus "Arienn") 31 Re (Contra-Contra und ital. König) 32 T (Abk. Tonne) 33 LIP (El LIP se) 35 DR (Abk. Deutsches Reich, Doktor) 36 nett (ist der kleine Bruder von …) 40 ein (Das EIN = Dasein; EIN Fach = einfach) 41 II (La ii n) 42 Aura (von lat. aurum = Gold) 43 A (Nationalitäten- und Ortskennz.) 44 EG (Evangelisches Gesangbuch und Europäische Gemeinschaft) 45 SC (SC Habe = Schabe) 46 GT (Abk. Gran Turismo und Kennz.) 47 R (Abk. und Kennz.) Nun (… singet und seid froh!)

Senkrecht: 1 Dekolletee (Negligée zeigt viel Ausschnitt, also Dekolletee) 2 RPL (Kennz. Rheinland-Pfalz; SpaRPLäne) 3 Einmaleins (Anfang des "Hexeneinmaleins" aus dem "Faust") 4 Speaker (Auf Nancy Pelosi von den Demokraten folgte in einem Wahlmarathon Kevin McCarthy als Sprecher des US-Repräsentantenhauses) 5 SHG (Kennz. Schaumburg und CaSHGeschäft) 6 U (Elementsymbol Uran) 7 RN (Elementsymbol Radon; U+RN = "urn", engl. Urne) 8 AI (Artificial Intelligence) 10 Ala (lat. Flügel) 11 AE (Äsender) 12 SE (Po-se und Se-gel) 15 innen (weibliche Endung nach "Genderstern") 17 popelig (Jeder Popel fährt'n Opel) 19 elendig (Anagramme) 22 Ararat (ara + rat; wo Noahs Arche landete) 24 Ole (Trainer von Werder Bremen) 30 i (II – I = I) 34 Pic (engl. von picture) 36 Nur (arab. Licht) 37 Ern (fränkische Diele) 38 Tau (Tau+werk) 39 TAN (Transaktionsnummer und chin. Getreidemaß)

 

7. Tränenblind und lungenkrank

Der abgedruckte Lückentext war zu einem Satz von Christian Morgenstern (1871-1914) zu ergänzen: "Wer Gott aufgibt, löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiterzuwandeln." Der Aphorismus ist auch auf Seite 831 im EG zu finden. Christian Morgenstern starb an Tuberkulose, er hatte sich schon als Kind bei seiner Mutter angesteckt.

Für den Fall der Fälle hier Morgensterns Gedicht "Der Werwolf" (am Ende tränenblind):

Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind, und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: Bitte, beuge mich!

Der Dorfschulmeister stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

»Der Werwolf«, – sprach der gute Mann,
»des Weswolfs« – Genitiv sodann,
»dem Wemwolf« – Dativ, wie man's nennt,
»den Wenwolf« – damit hat's ein End'.

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
Indessen, bat er, füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!

Der Dorfschulmeister aber musste
gestehn, dass er von ihr nichts wusste.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch "Wer" gäb's nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind –
er hatte ja doch Weib und Kind!
Doch da er kein Gelehrter eben,
so schied er dankend und ergeben.

Abgedruckt waren hier zudem die Noten von EG 158, »O Christe, Morgensterne«. So ergaben sich "Sonne" und aus Morgenstern "der". (SONNE, D/ER)

 

8. Licht und Schatten

Abgebildet waren die Noten von EG 262, »Sonne der Gerechtigkeit«. In Artikel 4 der Confessio Augustana geht es um die Rechtfertigung, in Psalm 98 heißt es unter anderem "Der HERR lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar und im 5. Kapitel des Epheserbriefs heißt es "Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit (8-9). (GERECHTIGKEIT)

 

9. Ein Orakel namens Anna Gramm

Die rätselhaften "Sätze" bestanden aus den Buchstaben (waren also Anagramme) von AUF SEITE.

 

10. Harte Schale, weicher Kern

69 – so sieht in der Astrologie das Sternzeichen Krebs aus, auf das auch eines der Bilder hinwies. Die Astrologie hat Wurzeln, die bis ins antike Babylon reichen. Die Weisen aus dem Morgenland waren babylonische Sterndeuter. Das Tierkreiszeichen Krebs entspricht dem vierten Abschnitt des Tierkreises ab dem Frühlingspunkt. Die Sonne befindet sich im Mittel in der Zeit zwischen 22. Juni und 23. Juli in diesem Zeichen. Aufgrund der Wanderung des Frühlingspunktes entspricht das Tierkreiszeichen Krebs heute nicht mehr dem Sternbild Krebs. Im Sternbild Krebs befindet sich die Sonne ungefähr in der Zeit zwischen 20. Juli und 11. August. Nach dem (unten abgebildeten) antiken Universalgelehrten Claudius Ptolemäus ist der Krebs weiblich und der Mond ist Herrscher des Zeichens – so, wie auf dem ebenfalls abgebildeten Stich von Hans Sebald Beham aus dem Jahr 1539. Der Ursprung des astrologischen Symbols "69"ist unklar. Man nimmt an, die beiden Teile seien die in unterschiedlicher Richtung aneinandergelegten Scheren des Krebses.

Auf die Zahl 69 brachte sie auch ein dreifaches »Gelobet seist du, Jesu Christ«: So lautet das Lied mit der Nummer 23 im Gesangbuch – und dreimal 23 ergibt wiederum 69.

 

11. Die Zusatzzahl (zweifach)

Hier gab es zunächst Hinweise auf Arnim Juhre (1925-2015), auf dessen Impuls die Evangelische Akademie Tutzing den 1984 erstmals vergebenen Marie-Luise-Kaschnitz-Preis stiftete.

Der gebürtige Wuppertaler war nach seiner  Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft zunächst freier Schriftsteller. Von 1962 bis 1969 arbeitete er als Autor und Redakteur beim Evangelischen Rundfunkdienst in Berlin, von 1969 bis 1975 als Verlagslektor in Wuppertal. Von 1976 bis 1977 war er verantwortlicher Redakteur beim Evangelischen Wochenblatt Sonntagsgruß in Saarbrücken. Von 1982 bis 1990 war Arnim Juhre schließlich Literaturredakteur beim Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt in Hamburg, für dessen Redaktion er auch nach dem Eintritt in den offiziellen Ruhestand als „ständiger Kulturkorrespondent“ tätig war.

Seit 1998 lebte er als freier Schriftsteller in Wuppertal. Er war Autor von Theaterstücken, Erzählungen, Dramen, Essays, Hörspielen, Gedichten und Liedtexten, vor allem in der Kategorie Neues Geistliches Lied, die Eingang in viele Gesang- und Liederbücher gefunden haben. Juhre war Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (1969), im Autorenkreis RUHR-MARK (1969) und in der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge (1975) sowie im PEN-Zentrum Deutschland und der Textautoren- und Komponistengruppe TAKT.

"Den Frieden wirken", das blieb, so Susanne Brandt in einem Nachruf des "Christlichen Sängerbunds", für Arnim Juhre ein Lebensthema bis zum Schluss. In dem von seinem Freund Lothar Graap vertonten "Geburt im Stall" schickte er einen Hirten auf Reisen, damit er der Botschaft von der Geburt im Stall auf die Spur kommen möge. Am Ende heißt es über das, was der Hirte dabei erfahren kann: "Nun hofft auch er, dass Frieden / auf Erden möglich ist, / Gott hat sich schon entschieden / in diesem Jesus Christ." Brandt: "Juhres Texte, die den Menschen davor bewahren, Dinge allzu schnell für wahr zu halten und vermeintliche Erkenntnisse und Sicherheiten 'großmäulig' zur Schau zu stellen, achten und befragen bei aller Deutlichkeit  immer die Grenzen der menschlicher Machbarkeit, besingen mehr das Hoffen als die Gewissheit, lassen beim Glauben auch die Zweifel zu Wort kommen . So wird uns seine Stimme in den Liedern weiter daran erinnern, unsere Glaubenslieder mit Bedacht zu singen – nicht zu laut, nicht zu grell."

Ebenfalls vertont von Lothar Graap schrieb Juhre ein Oratorium zum Reichstagsbrand 1933 ("Eines Tages müssen wir die Wahrheit sagen" (2000).

Die Lösung der letzten Rätselfrage ergab 22 plus 4, also 26. Bei jeder vollen Umdrehung des Stundenzeigers kommt es zu jeweils elf Parallelstellungen (auch der Titel der Frage gab darauf einen Hinweis). Mit jeder rückt der Minutenzeiger etwas vor, bis eine Stunde übersprungen ist – ähnlich wie bei Magellans Weltumrundung.

Zwischen 18 Uhr und der nächsten geraden Stellung der Zeiger ist etwas mehr als eine Stunde vergangen: eine ganze Stunde und das Elftel einer Stunde (5,454545454545454545 Minuten). Jede Stunde steht der Stundenzeiger also um ein Elftel weiter hinter "seiner" Stunde. Um 19 Uhr um gut 5 Minuten, um 20 Uhr um fast 11 Minuten, um 21 Uhr um gut 16 Minuten und so weiter. Bei der zehnten geraden Stellung, die zu 4 Uhr morgens gehört, hat der Elftelvorlauf die Zeiger so weit verschoben, dass es bereits gut 5 Minuten vor 5 Uhr ist. Mit der elften geraden Stellung sehen die Zeiger wieder so aus wie zur Bescherung um 18 Uhr – es ist jetzt genau 6 Uhr. Bis es wieder 18 Uhr ist wiederholt sich dieser Zyklus. In 24 Stunden sind es also 22 "Zeigergeradenstellungen".

Diese Zahl um die vier Adventssonntags erhöht, ergibt sich 26. Sie konnten damit Ihre Gesamtlösung überprüfen: Sie steht im EG unter dem Lied 26 ("Ehre sei Gott in der Höhe").

 

Fürs Mitmachen, für Lob und Kritik bedankt sich Rätselmacher Markus Springer. Bis zum nächsten Mal!

 

 

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