Sie tragen zottelige Felle, gruselige Masken und bimmeln lautstark mit großen Kuhglocken: Wenn der Winter kommt, ist Zeit für den Krampus.

Am Münchner Christkindlmarkt findet auch 2023 ein Schaulauf des Brauchtums statt: Am  Sonntag, den 10. Dezember nehmen 30 Gruppen mit mehr als 300 Mitwirkenden an dem Lauf in der Münchner Fußgängerzone teil. Zwischen 15 und 17 Uhr wird es in der Nähe des Marienplatzes gruselig.

Krampus und Nikolaus

Im alpenländischen Brauchtum ist der Krampus der Begleiter des Nikolaus: Am 6. Dezember bekommen die braven Kinder Geschenke vom Nikolaus, die unartigen werden vom Krampus "bestraft". Die beiden treten immer zusammen auf, der Krampus hat aber dem Nikolaus zu gehorchen: eine klare Rollenverteilung, die zeigen soll, dass das Gute über das Böse siegt. Vom Aussehen her ähnelt die Schreckgestalt dem Teufel, sie ist meist mit einem zotteligen Fell bekleidet und hat Hörner.

Krampus und Knecht Ruprecht

Die Wurzeln des Krampus könnten laut Brauchtumsexperten auf die Spätantike zurückgehen. Nachdem im Jahr 380 im Römischen Reich das Christentum als offizielle Staatsreligion eingeführt worden war, wurden andere Religionen und Kulte "verteufelt" - darunter auch der Dionysoskult rund um den Gott des Weines. Die Vertrauten des Dionysos, die griechischen Satyrn, hatten zum Teil tierisches Aussehen, unter anderem mit Ziegenhörnern. Auch Dionysos trat immer wieder in satyrischer Gestalt auf - und könnte somit ein Vorläufer des Krampus sein.

Der Krampus hat eine ähnliche Funktion wie der aus dem norddeutsch-protestantischen Deutschland stammende Knecht Ruprecht. Letzterer wurde zwar manchmal mit Fell und Hörnern dargestellt, meist trägt die bärtige Gestalt aber eine dunkle Kutte und eine Rute. Oft schleppt Knecht Ruprecht auch den Geschenkesack des Nikolaus und tritt so als Gabenbringer auf. Im Gegensatz zum Krampus ist Knecht Ruprecht ein Einzelgänger. Krampusse treten dagegen oft in Gruppen auf, rund um den 6. Dezember gibt es vielerorts Krampusläufe.

Krampuslauf in München

Wann: 11. Dezember 20223von 15 bis 17 Uhr
Wo: Fußgängerzone am Marienplatz
Weitere Infos: 30 Gruppen mit über 300 Krampussen nehmen am Krampuslauf teil. Seit etwa 500 Jahren gibt es die Krampus-Tradition im Alpenraum. Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten "Klabaufs" durch die Straßen.

Daten und Fakten über Krampusse

  • Was genau sind Krampusse? Der Krampus ist der unheimliche Geselle an der Seite des gütigen Nikolaus. Der Krampus und die Perchten rasseln mit Ketten und machen einen ohrenbetäubenden Lärm mit ihren Glocken.

  • Sind Krampusse gefährlich? Die Figuren sehen düster aus. Sie tragen Ruten aus Holz und rennen auf die Menschen zu und erschrecken sie. Bei Kindern machen sie in der Regel eine Ausnahme.
     
  • Seit wann gibt es den Krampuslauf? Das Krampuslaufen geht auf eine 500 Jahre alte Tradition zurück: Bereits im 16. Jahrhundert zogen die sogenannten "Klabaufs" herum, vor allem im alpenländischen Raum gibt es das bis heute.