Angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan fordert die Hilfsorganisation Sea-Eye von der deutschen Bundesregierung und der Europäischen Union, sichere Fluchtwege aus Afghanistan einzurichten.

Nicht nicht nur Ortskräfte und das Botschaftspersonal müssten ausgeflogen werden, sondern alle Menschen, die das Land verlassen müssen, teilten die Regensburger Seenotretter am Mittwochabend mit.

Sea-Eye fordert humanitären Flucht-Korridor

"Die Fluchtwege in die Nachbarländer Afghanistans dürfen nicht in einer humanitären Sackgasse enden", sagte Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler. Mehr als 200.000 Menschen hätten eine Online-Petition unterstützt, die von Sea-Eye erstellt wurde (Stand Mittwoch).

Ohne einen humanitären Korridor würden die Menschen auf eigene Faust fliehen, in Internierungslagern landen oder sich in seeuntaugliche Boote setzen und viele, darunter Kinder und Familien, würden auf der Flucht sterben, heißt es unter anderem in der Petition.

Sea-Eye rettete mehr als 16.000 Menschen auf der Flucht

Der Regensburger Verein Sea-Eye wurde 2015 gegründet und rettete nach eigenen Angaben mit seinen Schiffen mehr als 16.000 Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot.