Am Samstag, 18. Oktober, begeht der "Erinnerungsort Badehaus" den 80. Gründungstag des Lagers für jüdische "Displaced Persons" (DP) Föhrenwald bei Wolfratshausen. Rund 40 ehemalige Bewohner kommen zu dem Treffen, darunter der 81-jährige Arzt Beno Salamander, der von 1951 bis 1956 mit seiner Familie in Föhrenwald lebte. "Wir Kinder hatten einfach einen Lebenswillen, wir wollten leben und blühen", erinnert er sich.

Salamanders Eltern waren vor den Nazis aus Polen nach Russland geflohen, seine Mutter entkam dem Warschauer Ghetto, starb aber kurz nach Kriegsende. 1951 erreichte die Familie Föhrenwald, das unter amerikanischer Verwaltung mit über 5000 Bewohnern zum letzten jüdischen "Schtetl" in Europa wurde. Für die Kinder war das Lager eine große Dorfgemeinschaft, die Erwachsenen sahen es als Durchgangsstation, viele träumten von Auswanderung.

1956 verließ die Familie Salamander Föhrenwald abrupt und zog nach München. Für Beno war der Umzug ein "Zivilisationsschock". Dass das Museum seit 2018 die Geschichte Föhrenwalds – heute Waldram – bewahrt, findet er wichtig. Besonders beeindruckt ihn das Engagement junger Menschen für eine lebendige Demokratie: "Alle Menschen, egal welches Schicksal sie durchgemacht haben, sollen sich vertragen – dieser Gedanke lebt dort."

Ort und Zeit: Samstag, 18. Oktober 2025, Erinnerungsort Badehaus, Föhrenwald/Wolfratshausen

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