Der niederbayerische Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich (CSU) sorgt sich um die Zukunft der Heil- und Thermalbäder in Niederbayern. Die Bundesnetzagentur habe diese als "Freizeiteinrichtungen" eingestuft, heißt es in einer Mitteilung des Bezirks. Das würde bedeuten, dass die Europa-Therme, die Wohlfühl-Therme, die Rottal-Therme, die Limes- und die Kaiser-Therme bei einer Gas-Mangellage nicht mehr mit Gas versorgt würden und die Technik heruntergefahren werden müsste.
Aus Sicht des Bezirkstagspräsidenten könnte dies gravierende Folgen für die Einrichtungen haben. Denn wenn die Technik komplett lahm liege, könnte dies "zu extremen Schäden der Becken, der Technik und der Gebäude führen", was das Ende der Thermen bedeutete, warnte der Verbandsvorsitzende aller Bäderzweckverbände, an denen der Bezirk Niederbayern zu jeweils 60 Prozent beteiligt ist.
Die Heilbäder seien "keine Spaßbäder", sondern ein "wichtiger Baustein zur Gesundheitsprophylaxe für die Menschen in der Region und im Gesundheitstourismus".
In dieser besonderen Situation sei es notwendig, so viel Gas wie möglich einzusparen. Deshalb habe man sofort mit der Schließung aller Saunen- und Dampfbäder reagiert, um mit der so eingesparten Energie die Therapie im Arzneimittel Heilwasser so lange wie möglich aufrecht zu halten. Auf eine Mindestgasmenge von 25 Prozent der bisherigen Energie könne aber nicht verzichtet werden, ohne die Zukunft der Einrichtungen aufs Spiel zu setzen.
Daher habe der Bezirkstag bei der Bundesnetzagentur den Antrag gestellt, die Thermalbäder als "lebenswichtigen Bedarf" einzustufen, damit sie auch bei einem möglichen Gaslieferstopp mit Gas versorgt werden.