Die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner, hat am Sonntag im Gottesdienst zur bayernweiten Eröffnung der Spendenaktion "Brot für die Welt" an die Menschen appelliert, nicht gleichgülitg zu sein. In ihrer Predigt in der Aschaffenburger Christuskirche sagte Weingärtner, andere wahrzunehmen gelte über alle Ländergrenzen hinweg. Die Spendenaktion unter dem Motto "Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft" mache deutlich, "wie wir hier in Bayern leben und wirtschaften, hat Folgen für andere, und zwar weltweit".

Die Menschen steckten mit ihrem Lebensstil in einer Dilemma-Situation, sagte Weingärtner. Weil es bequem sei, nehme man in der Früh in der Kälte lieber das Auto, statt das Rad oder frage nicht, woher die seltenen Erden im Smartphone kommen. "Am Ende aber gelten die biblischen Worte auch für unser Wirtschaftssystem und die Politik: Mach Schluss mit deiner Gleichgültigkeit und kehre um", so die Diakoniepräsidentin.

Diakoniepräsidentin fordert weniger Gleichgültigkeit

Die Spendenaktion "Brot für die Welt" wurde in Aschaffenburg von Regionalbischöfin Gisela Bornowski eröffnet. Die Aktion will mit ihrem Motto darauf aufmerksam machen, dass die Klimakrise diejenigen, die am wenigsten dazu beitragen, am meisten trifft. Der Klimawandel sei eine globale Bedrohung, er zeige sich vor Ort jedoch in unterschiedlicher Weise, sagte die bayerische Diakoniepräsidentin Weingärtner vorab. "Mehr denn je spüren wir, dass wir auf unserem Planeten nur gemeinsam eine Zukunft haben."

Die Partner der evangelischen Hilfsaktion vor Ort würden Menschen dabei unterstützen, mit Wetterextremen besser zurechtzukommen. Beispiel ist das Projekt der "Christian Commission for Development in Bangladesh" (CCDB). Die Partnerorganisation von Brot für die Welt hilft Menschen in der Küstenregion von Bangladesch seit 2012, ihre Lebensweise an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. Trotz des Salzes im Boden kann in den Hochgärten Gemüse geerntet werden.

Brot für die Welt, das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland, wurde 1959 gegründet. Seither wurden allein in Bayern über 300 Millionen Euro gesammelt. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk weltweit über 500 neue Projekte bewilligt.