Am 24. Dezember freuen sich Erwachsene und Kinder über Geschenke unter dem Tannenbaum. Wer sie aber dort platziert, darüber herrscht in Deutschland Uneinigkeit.

Christkind oder Weihnachtsmann - eine Frage der Geographie

Während im Norden und Osten eher der Weihnachtsmann zu Besuch kommt, ist es im Süden und Westen der Bundesrepublik das Christkind. Ein Überblick über die Entstehung der Gabenbringer:

  • Im 4. Jahrhundert lebte in der heutigen Türkei Bischof Nikolaus von Myra. Er soll sich besonders um Kranke, Arme und Kinder gekümmert und ihnen heimlich Geschenke gebracht haben. Um daran zu erinnern, fingen die Menschen im Mittelalter an, sich am Todestag des Heiligen Nikolaus - dem 6. Dezember - gegenseitig zu beschenken.
     
  • Der Reformator Martin Luther war gegen die Verehrung von Heiligen – auch die des Nikolaus. Seiner Meinung nach sollten Christen lieber die Geburt von Jesus Christus feiern. Deshalb führte er den "Heiligen Christ" ein, der an Weihnachten Geschenke brachte. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit das Christkind, das in den Vor- und Darstellungen einem engelhaften Wesen gleicht. Zunächst verbreitete sich der Brauch nur in protestantischen, später auch in katholischen Gebieten.
     
  • Ab dem 19. Jahrhundert wurde das Christkind in protestantischen Gegenden zunehmend vom Weihnachtsmann verdrängt. Er entwickelte sich aus der Figur des Nikolaus mit Bischofshut und Mantel und verschmolz mit seinen Begleitern wie Krampus oder Knecht Ruprecht. Im 20. Jahrhundert setzte sich schließlich das Bild des gutmütigen, alten, dicken Mannes mit Rauschebart, Zipfelmütze und rot-weißem Gewand durch – auch mithilfe des Getränkeherstellers Coca Cola, der große Werbekampagne mit dem Weihnachtsmann herausbrachte.