Der Schmugglerweg
Nicht nur der Wanderweg an sich, mit einem Fluss, Brücken und einem riesigen Felsen, um den sich eine Sage rankt, ist spannend für Kinder. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Weg, der früher von Schmugglern genutzt wurde. Denn die Route führt uns von Bayern nach Tirol und somit von Deutschland nach Österreich.
Der Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz der Talstation der Geigelsteinbahn in Ettenhausen. Der Weg wird ab dort mit "Klobenstein" oder "Schmugglerweg" ausgeschildert. Die ersten Minuten läuft man über Blumenwiesen, bis man dann in einen Waldweg kommt. Die erste Stunde der Wanderung ist eher ein Spaziergang über Wiesen und im Wald. Wenn man Glück hat, sieht man einen Feuersalamander. Als Kind habe ich dort öfter welche gesehen.
Dann fängt der Schmugglerweg an, und zwar so, wie man ihn sich vorstellen würde. Ein schmaler Pfad führt in Serpentinen in den Wald hinein. Dort muss man über Steine und Wurzeln klettern. Vor allem für Kinder ein riesiger Spaß.
Auf dem höchsten Punkt der Wanderung steht eine Bank, von der man eine wunderschöne Aussicht hat. Nur paar Meter von der Bank entfernt sieht man das Grenzschild, was bedeutet, dass man jetzt in Österreich ist.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Nochmal ein paar Minuten einem Pfad folgen und man kommt wieder an einem Serpentinenweg an. Dieses Mal wandert man aber bergab. Unten angekommen, führt der Weg über eine Hängebrücke über die Tiroler Achen.
Dort gibt es Bänke und Tische, um die mitgenommene Brotzeit essen zu können oder für Eltern, die ihren Kindern beim Spielen zuschauen können. Aber Vorsicht, die Strömung des Flusses ist vor allem für Kinder gefährlich. Am Rand kann man aber sehr gut planschen und die Füße ins Wasser halten. Oft kann man Menschen beim Kajakfahren oder beim Rafting zuschauen.
Wenn man dem Weg noch weitere fünf Minuten folgt, gelangt man zum Gasthaus Klobenstein. Dort gibt es auch sehr leckeres Essen, falls man sich keine Brotzeit mitnehmen möchte. Nur freitags hat die Gaststätte Ruhetag.
Aber selbst, wenn man nicht dort isst, lohnt es sich hinzugehen. Denn nur ein paar Treppenstufen entfernt von dem Gasthaus steht der Klobenstein. Eine Sage besagt, dass als eine alte Dame alleine von Kössen nach Marquartstein lief, sich ein riesiger Felsen löste und direkt auf sie zurollte. Sie rief Gott um Hilfe und wie durch ein Wunder teilte sich der Felsen in zwei Teile und landete links und rechts von ihr. Nach diesem Ereignis wurde eine kleine Kirche errichtet.
Heute kann man zwischen den zwei Fels-Teilen hindurchgehen und das ist nicht nur für Kinder beeindruckend. Insgesamt braucht man für den Weg ca. zwei Stunden. Für Familien mit Kleinkindern ist mein Tipp, auf jeden Fall eine Kraxe zu verwenden. Vor allem, da der Weg auch wieder zurückgelaufen werden muss.
Der Taubensee
Der Taubensee ist ein Bergsee im Chiemgau. Das Besondere an ihm ist, dass ein Teil in Bayern liegt und ein Teil in Tirol. Das bedeutet, man kann von einem Land is andere schwimmen.
Eine weitere Besonderheit des Sees ist, dass in ihm Krebse leben. Daher hat der See auch seinen Namen, denn früher wurden die Krebse in dieser Gegend "Dauben" genannt.
Die Wanderung hoch zum Taubensee fängt bei dem "Grenz Bär" an. Das erste Highlight für Kinder, denn das ist ein großer Bär aus Stein. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße fängt dann der Weg ein Stück weiter rechts an.
In der ersten Stunde läuft man über Wiesen und Felder und an ein paar Häusern vorbei. Es gibt auch einen kleinen Bach, an dem man sich erfrischen kann. Man muss über Weidengitter laufen und manchmal kann man auch Kühe sehen, die auf den Wiesen grasen.
Nach ungefähr einer Stunde läuft man dann in den Wald und es wird ein bisschen steiler. Über Steine, Äste und Wurzeln muss man teilweise ein bisschen klettern. Deshalb auch hier mein Tipp, eine Kraxe zu benutzen, wenn man Kleinkinder hat. Aber für größere Kinder ist das Klettern ein riesengroßer Spaß und eine schöne Abwechslung. Als ich ein Kind war, habe ich auf diesem Waldweg oft einen Ameisenhaufen und Fliegenpilze entdeckt.
Wenn man oben angekommen ist, kann man links oder rechts laufen. Links kommt man zum Taubensee und rechts dann zur Gaststätte. Meine Familie und ich haben immer Brotzeit mitgenommen, deswegen haben wir uns für links entschieden. Wenn man am See angekommen ist, läuft man links herum und dort sind viele Steine, auf denen man Pause machen kann.
Im Sommer kann man in dem See wunderbar baden. Falls man nicht baden gehen möchte, so wie meine Schwester und ich früher, gibt es eine andere super Beschäftigung. Denn in dem See gibt es ja Krebse, aber die bekommt man nicht einfach so zu sehen. Wir hatten immer etwas Schnur und Salami dabei. Die Salami haben wir dann an einem Ende der Schnur fest geknotet und ins Wasser hängen lassen. Wenn man dann die Salami in Ruhe lässt und wartet, kommen irgendwann die Krebse aus ihrem Versteck und essen die Salami. So konnten wir die Krebse sehen. Natürlich haben wir den Krebsen nichts getan, sondern sie nur beobachtet.
Auch für die Wanderung zum Taubensee braucht man ungefähr zwei Stunden. Wenn man aber in der Gaststätte etwas essen oder trinken möchte, dann rate ich auf jeden Fall, sich zuerst zu informieren, ob diese geöffnet hat. Derzeit hat sie montags geschlossen.
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