Der Landesfeuerwehrverband Bayern mahnt angesichts der aktuell trockenen und heißen Witterung ein umsichtiges Verhalten in Wald und Wiesen an. "Ein falsch abgestelltes Auto kann fatale Folgen haben", sagte der Fachbereichsleiter Vorbeugender Brandschutz, Jürgen Weiß, dem Sonntagsblatt in München. Heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten im trockenen hohen Gras in kürzester Zeit Brände auslösen.

"Der wesentliche Faktor bei Wald- und Wiesenbränden ist der Mensch."

Achtloser Umgang sei der Auslöser

Zwar lösten immer auch wieder technische Defekte an land- und forstwirtschaftlichen Maschinen Brände in Wäldern und auf Feldern aus. In den allermeisten Fällen aber seien es achtlos weggeworfene Zigarettenkippen oder ein sonstiger achtloser Umgang mit Funken und Feuern, erläuterte Weiß:

"Deshalb gilt in allen Wäldern von März bis Ende Oktober absolutes Rauch- und Feuerverbot."

Eher unwahrscheinlich sei indes, dass durch Glasscherben Brände entstehen: "Da müsste viel zusammenkommen, die Gefahr geht da gegen null."

Schnelles Handeln in Bayern 

Die durch Wald- und Feldbrände entstehenden Schäden seien in Bayern relativ gering. "Das liegt aber vor allem auch daran, dass Deutschland insgesamt stark besiedelt ist", sagte Weiß. Das bedeutet: Auch in vermeintlich abgelegenen Regionen blieben Brände selten lange unentdeckt und die Feuerwehren könnten jeweils zeitnah eingreifen. Zudem ordneten die Bezirksregierungen in den Sommermonaten regelmäßig Überwachungsflüge an.

"Aus der Luft sieht man sehr, sehr schnell, wenn es irgendwo brennt, kokelt oder raucht

Jürgen Weiß

Bei Brand: Notruf wählen 

Wer selbst im Freien einen Brand entdeckt, sollte auf alle Fälle die Feuerwehr über den Notruf 112 informieren. Zudem bestehe die gesetzliche Pflicht, Kleinbrände selbst zu löschen - oder es zumindest zu versuchen, wenn man sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen müsste.

"Sobald man in den Rauch müsste, um den Brand zu löschen, sollte man es den Profis überlassen", sagte Weiß.

Einen brennenden Papierkorb jedoch könne jeder mit Wasser oder Feuerlöscher löschen. Trotzdem sollte immer die Feuerwehr hinzugezogen werden.

Aktuell herrscht in weiten Teilen die zweithöchste Waldbrand-Warnstufe 4, in Teilen Unterfrankens herrscht sogar die höchste Gefahrenstufe 5.

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