Meine allererste Predigt habe ich 1980 gehalten – im letzten Semester im Rahmen der Praktischen Theologie. Seitdem habe ich hunderte Predigten gehalten, und ich hoffe, sie sind besser geworden.
Weniger intellektuell als damals, kurz nach dem Studium. Weniger bemüht, alle exegetischen Zusammenhänge zu erklären, sondern ein Versuch, die biblische Botschaft mit dem Kontext der Menschen heute in ein Gespräch zu bringen.
Ich predige gern. Und ich freue mich, wenn ich spüre: Da funkt es zwischen Text und Gemeinde!
Glaube wird an biblischen Texten lebendig
Für mich persönlich wird der Glaube an biblischen Texten immer wieder lebendig, das fasziniert mich. Als ich in den Ruhestand verabschiedet wurde, habe ich über den Tod von Mose gepredigt. Was für eine gigantische biblische Gestalt. Er ist in aller Welt bekannt als der Mann, der das Volk Israel über vierzig Jahre in die Freiheit geführt hat durch alle Anfechtungen und Wüstenerlebnisse hindurch.
Er hadert nicht damit, dass er das Volk auf der letzten Etappe nicht anführen darf. Nein, er steigt auf den Berg Horeb, sieht das gelobte Land, kehr zurück, segnet seinen Nachfolger Josua und das ganze Volk und ruft ihnen zu: "Seid getrost und unverzagt."
Das ist doch großartig. So möchte ich auch abtreten. Es ist gut, ich bin eine Etappe mitgegangen in der großen Geschichte des Volkes Gottes. Und dann übergebe ich die Staffel an die nächste Generation und traue ihnen zu, es gut zu machen.
Ja, ich liebe viele biblische Gestalten, vor allem auch die Frauen. Sarah und Hagar, Rahel und Lea, Elisabeth und Maria.
Ihre Lebensgeschichte mit unserem Erleben heute in Verbindung zu bringen, Muttersein, Geschwisterliebe, Konflikte in Ehen in ein Gespräch zu bringen mit der Realität unseres Lebens, das ist Übersetzen heute.
Von Gott getragen und gehalten
Mein Konfirmationsspruch stammt aus dem Buch der Sprüche:
"Denn eines jeden Wege liegen offen vor dem Herrn, und er hat acht auf aller Menschen Gänge."
Als ich das nachgelesen habe, fand ich: Das passt zu mir. Ich habe mich von Gott getragen und gehalten gefühlt. Gott hat gesehen, was andere nicht wussten. Wir haben ein vertrautes Verhältnis zueinander, durch Gebet und Bibellektüre gestärkt.
Die Kirche ist für mich Beheimatung in meinem Glauben. Klar, ärgere ich mich manchmal über Bürokratie oder eine langweilige Predigt. Aber zum Glauben gehört Gemeinschaft. Und die fehlt mir, wenn ich mal zwei Wochen nicht im Gottesdienst war. Ich wünsche mir den Gottesdienst als Kraftquelle für den Alltag. Menschen sind mit so vielem belastet, da sind Quellen wirklich lebensnotwendig für den Lebensdurst.
Das fehlt Margot Käßmann oft in ihrer Kirche
Was mir oft fehlt sind Lebenslust und Humor in meiner Kirche. Aber gerade erst habe ich gepredigt in Hamburg, Winterhude. Zwei so tolle junge Kolleginnen. Und ein Gospelchor, der alle begeistert hat. Es war eine großartige Stimmung.
Ausstellung "Bibel meets Pop"
Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.
Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.
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