"Natürlich ist Weihnachten mit der Geburtsgeschichte und den Krippenfiguren für Kinder greifbarer", sagt Pfarrerin Katharina Wagner im Gespräch mit Sonntagsblatt.de in Bezug auf das Pfingstfest. Doch schon bei den biblischen Geschichten rund um Ostern bedarf es "einer gemeinsamen Übersetzungsarbeit".

Ähnlich sei es auch mit der Pfingstgeschichte, vor allem in Bezug auf den Heiligen Geist, der laut Bibel die Jünger Jesu an Pfingsten erfüllte: 

"Gottes Geistkraft ist nicht sichtbar wie der Wind und doch spürbar. Gemeinsam mit den Kindern kann man erkunden, wo man vielleicht Gottes Geisteskraft erahnt oder schon gespürt hat."

Pfingsten für Kinder erklärt

Doch wie lassen sich die Geschehnisse an dem Tag, den wir heute als Pfingsten bezeichnen und der das drittgrößte Fest im Kirchenjahr markiert, für Kinder zusammenfassen? Wagner, die im Dekanat Aschaffenburg für "Personal- und Kita-Profil-Entwicklung" zuständig ist, schlägt folgende Formulierung vor:

"Die Freunde von Jesus haben sich mutlos und traurig zurückgezogen. Jesus ist nicht mehr bei ihnen. Aber die Botschaft von Jesus begeistert seine Freunde und sie fassen neuen Mut und erzählen den Menschen davon. Diese begeisterten Geschichten und Worte berühren die Menschen, die sie hören." 

Von Traurigkeit mittels Ermutigung zur Begeisterung – über Emotionen können Kinder das Pfingstereignis leichter nachvollziehen. Greifbar wird das christliche Fest laut Wagner auch über anschauliche Darstellungen: "Es gibt da ganz viele Möglichkeiten. Mit Bilderbüchern oder Legematerial zum Beispiel. Mir ist es vor allem wichtig, nach der Geschichte mit den Kindern ins Gespräch zu kommen."

Entscheidend sei, gemeinsam Fragen zu stellen und zu überlegen, was die biblische Erzählung mit einem persönlich zu tun habe. 

Warum mit Pfingsten beschäftigen?

Darin läge ein großer Schatz: "Biblische Geschichten bieten Kindern und uns die Möglichkeit, unseren eigenen Erfahrungen und Gefühlen nachzuspüren." Auch Pfingsten sei davon nicht ausgenommen, ganz im Gegenteil: "Die Pfingstgeschichte bietet laut Wagner die Möglichkeit, gemeinsam zu überlegen: "Wo war ich schon mal mutlos und schüchtern? Was hat mir geholfen, neuen Mut zu schöpfen? Wie hat es sich angefühlt? Wie ist es, wenn ich von etwas begeistert erzähle?"

Und schließlich: "Was begeistert mich an den Geschichten von Jesus?"

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