Ein neuer Anfang nach dem Krieg

Heute wird in der Nähe von Wolfratshausen ein besonderes Haus eingeweiht. Das Badehaus. Ein langgezogener Bau, darüber ein erstes Stockwerk unter einem steilen Satteldach. Ein altes Haus, doch ganz neu hergerichtet. Man sieht es an den neuen Fenstern. Makellos weiß leuchten die Außenwände. Wer ums Haus geht, merkt bald: das ist ein besonderer Ort.

Hinten an einer Terrassenwand sind Bilder angebracht. Die "Kinder von Föhrenwald" sind dort zu sehen. Föhrenwald, so hieß der Ort früher einmal. Denn er wurde in einen Föhrenwald hineingebaut, auf dem Hochufer der Isar südlich von Wolfratshausen.

In dem alten Gebäude ist durch enormen bürgerschaftlichen Einsatz und jahrelange ehrenamtliche Arbeit ein Gedenkort entstanden. Er erinnert an die Geschichte Föhrenwalds. Hier wurde 1939 eine nationalsozialistische Mustersiedlung errichtet, in der dann so genannte "Dienstverpflichtete" und Zwangsarbeiter untergebracht waren. Sie mussten in Rüstungsbetrieben arbeiten. Nach Kriegsende haben die Amerikaner Föhrenwald zu einem "DP Lager" gemacht, in dem Displaced Persons untergebracht waren. Menschen jüdischen Glaubens, die den Holocaust überlebt hatten oder nach Kriegsende aus Polen und Russland vertrieben wurden. Bis zur Auflösung des DP Lagers im Jahr 1956 war Föhrenwald ein jüdisches Stedtl, in dem bis zu 6.000 Menschen auf engsten Raum zusammenlebten. Hier wurde jiddisch gesprochen. Es gab ein Krankenhaus, Kino, Schulen und mehrere Synagogen. Alles war von den Bewohnern selbst organisiert und verwaltet. Dank der Arbeit des Badehausvereins haben viele Zeitzeugen, ehemalige Föhrenwalder, ihre Erinnerungen dem Verein zur Verfügung gestellt. Deswegen weiß man ein wenig über das Leben kurz nach dem Krieg und dem Holocaust.

Die Erwachsenen damals sind gezeichnet von den Schrecken der Verfolgung. Weit besser geht es den Kindern. Ja, Kinder gibt es hier, viele Kinder. Schon 1946 leben 500 Kinder unter 13 Jahren in Föhrenwald.

"Wir haben von morgens bis abends gespielt. Es gab im Lager soviel freien Platz. Es gab noch keinen Verkehr, man konnte immer auf die Straße. …Im Sommer gingen wir hinunter zur Isar, um dort zu baden. Oder wir streiften durch den Wald. Natürlich hatten wir immer einen Fußball dabei." (Erinnerungen von Robbi Wax und Beno Salamander in: Hans-Peter Föhrding/Hein Verfürth, Als die Juden nach Deutschland flohen. Ein vergessenes Kapitel der Nachkriegsgeschichte  Köln 2017, S. 246 – 247)

  So erzählt einer, der dort als Kind gelebt hat. Föhrenwald war ein Kinderparadies, aber auch eine Welt mit einer dunklen Vergangenheit.

"Wir Kinder wussten ... früh, dass wir es mit besonderen Menschen zu tun hatten, Menschen mit Nummern auf dem Unterarm, und wir spürten, dass ihnen Ungeheures zugefügt worden war. Sie nannten Namen von Personen, deren Geschichte mit dem Tod endete. Obgleich in ihren besten Jahren waren unsere Eltern alte Leute, vor ihrer Zeit ergraut, faltig, oft auf die eine oder andere Art behindert. Sie wirkten dem Leben entrückt, angstlos und mit unheimlichem Wissen ausgestattet. Trotz erbärmlicher Zustände im Lager ging es den Kindern gut.  Sie waren die fleischgewordene Hoffnung, auf sie wurde alle Kraft verwendet. Sie waren das Kapital der Zukunft." (Erinnerung von Ruth Salamander ebda. S. 247. Weitere Informationen http://www.badehauswaldram.de)

Mühsam tasten sich die Erwachsenen ins Leben zurück, auf die eine oder anderen Art behindert. Hohlwangig und grau schauen sie aus. Ihre Gesundheit ist zerstört durch lange Jahre im Konzentrationslager. Eine unheilbare Krankheit haben viele von dort mitgebracht, die TBC. Alle miteinander haben Wunden. Wunden an der Seele. Der Krieg, der Verlust der Heimat, das Gefühl fremd und unerwünscht zu sein, hat Narben an der Seele hinterlassen. Nicht zu vergessen: Die vielen Angehörigen und Freunde, die nicht überlebt haben.

Bei all dem ist ihnen in Föhrenwald eines eine wichtige Hilfe: Ihr Glaube. Hier im Schutz des DP Lagers darf man wieder offen seinen Glauben leben. Man hält die Sabbatruhe und besucht die Synagoge. Gemäß den jüdischen Reinheitsgeboten gibt es eine Mikwe, ein kleines Bad für rituelle Reinigungen. Diese Mikwe war in dem heutigen "Badehaus" untergebracht.

Rund ums Badehaus stehen immer noch jene Wohnhäuser aus der Hitlerzeit. Ich wohne selbst nun schon ein paar Jahren in einem Haus der ehemaligen nationalsozialistischen Mustersiedlung, gar nicht weit weg vom Badehaus. Wie ist das bei mir? Was haben diese DPs mit mir zu tun? Nein, eine persönliche Schuld trage ich nicht an dem Unrecht, das den Leuten angetan wurde, die hier im Haus ein elendes Leben führen mussten vor 70, 80 Jahren. Aber ich spüre die Verantwortung, über ihr Leid nicht achtlos hinweg zu gehen. Ich will das geschehene Unrecht bewusst wahrnehmen und der Menschen gedenken. Und auch das: Ich will daraus lernen für die Zukunft.

Woher nehmen Menschen die Kraft, sich in der Fremde einzurichten, in die sie unfreiwillig geraten sind? Wie schaffen sie es, sich dort ein neues Leben aufzubauen -  mit Religion und Kultur, mit Freude und Liebe?

Kraft finden für einen neuen Anfang

Ein biblischer Text erzählt von dieser Kraft. Er ermutigt dazu, die Fremde zu bewohnen, denn: Auch die Fremde ist ein von Gott bewohnter Ort.

Dort, in der Fremde hat sie ein Brief erreicht. Ein Brief aus weiter Ferne. Tausend Kilometer liegen hinter ihm. Der Brief kommt aus Jerusalem, der alten Heimat. Sie, die Adressaten, hat man verschleppt, nach Babel, einer Stadt im Gebiet des heutigen Iraks. Sie sind die Kriegsbeute des mächtigen Königs Nebukadnezar. Und der Brief - gibt es Neuigkeiten, Veränderungen? Irgendetwas, was ihre elende Situation wandelt? Dürfen sie vielleicht sogar endlich heim?

So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen:  Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet.
Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's euch auch wohl. (Jer 29,4-7)

Suchet der Stadt Bestes, das ist Lutherdeutsch und weit weg von unserer Alltagssprache. Ich finde das aber grad gut, es ist ein Satz mit Poesie. Das Beste der Stadt – meine Fantasie beginnt Bilder zu entwerfen. Doch halt -  bei aller Liebe zur Poesie:  Wie mag das auf die Verschleppten gewirkt haben? Ich stelle mir vor: Diese Worte sind nicht überall auf Zustimmung gestoßen. Manche spotten, manche packt die Verzweiflung. "Was, 70 Jahre!? Das ist doch eine Ewigkeit. Wir werden sterben, ohne die Heimat je wiedergesehen zu haben. Sollen wir für immer hierbleiben?" Hier wird nicht vertröstet. Kein "bald wird alles wieder gut". Nein. Ganz schön irritierend, was Jeremia ihnen da ausrichtet: Nehmt ein normales Leben auf, richtet euch ein in der Fremde für Jahre und Jahrzehnte. Werdet heimisch, dort, wo ihr seid. Leichter gesagt als getan. Und woher kommt die Kraft dazu? Sie kommt aus einer ganz wichtigen Erfahrung, die mit dem Exil und der Fremde zu tun hat.

Nur wenige Jahre nachdem die Verschleppten in Babel angekommen sind, geschieht in der alten Heimat Jerusalem etwas Schreckliches: Der Tempel in Jerusalem, der Ort Gottes, wird zerstört. Er ist kaputt und liegt in Trümmern. Der Tempel, das war der Wohnort Gottes, das sichtbare Symbol, dass Gott gegenwärtig ist. Mit der Zerstörung des Tempels sind auch die bisherigen Gewissheiten über Gott wie Seifenblasen zerplatzt. Der Untergang des Tempels trifft mitten hinein ins Zentrum ihres Glaubens. Verwüsteter Tempel, verwüsteter Glaube. Der alte Glaube scheint am Ende zu sein.  

Doch in der Fremde beginnt nun etwas ganz Neues. In Babel entstehen die ersten Synagogen. Versammlungshäuser, in denen Menschen zusammenkommen, um über ihren Glauben zu reden, zusammen zu beten und zu singen. Um die Kinder im Glauben zu unterweisen. Man lernt Gottesdienste zu feiern ohne Tempel, ohne Rauch- und Tieropfer, ohne Priester und Tempeldiener. Stattdessen werden die Gelehrten wichtig. Eine neue Form für den Glauben entsteht: Ein Gemeindeleben, fernab des Tempels. Und das zeigt doch: Gott ist treu, mit und ohne Tempel. Das erfährt die Gemeinde der Verschleppten in Babel. Und noch etwas: Es ist der EINE Gott, der ihnen in Jerusalem nahe war und nun in Babel nahe ist. Man braucht nicht mehrere Götter, sichtbare Götter und Göttinnen, wie die Babylonier. Es ist der eine, unsichtbare Gott, der mitgeht. Der treu bleibt, auch wenn sich alles ändert.

Vermutlich sind sie es, die Verschleppten in Babel, die nun die reiche mündliche Überlieferung interpretieren und niederschreiben, vorhandene Schriftstücke bearbeiten und alles zu einer größeren Sammlung zusammenfassen. Es entsteht die heilige Schrift, große Teile von dem, was wir heute das Alte Testament nennen und als Bibel in der Hand halten oder als App auf dem Smartphone haben. Den Verschleppten gelingt in Babel beides: sie bleiben ihrem Glauben treu, sie bleiben immer etwas Besonderes in Babel und doch werden sie heimisch. Am Ende wollen viele gar nicht mehr nach Jerusalem zurückkehren. In Babel ist eine Gemeinde zusammengewachsen, die alles bietet, was das gläubige Herz braucht. In dieser Gemeinde hat sich der Glaube an den EINEN Gott entwickelt und gefestigt. Der EINE Gott, der bleibt und mitgeht. Das ist die Kraft, die in der Fremde neu beginnen lässt.  Und so wird wahr, was der Prophet Jeremia in seinem Brief an die Verschleppte noch im Namen Gottes ausrichtet:

"Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR." (Jer 29,11-14)

Suchet der Stadt Besten – ein Weg zur Integration

Im Grunde sagt Jeremia: Ihr müsst die Stadt nicht lieben, um zu beginnen, der Stadt Bestes zu suchen. Überall auf der Welt kann man leben, wenn es menschlich zugeht. Man kann sogar selber etwas dazu beitragen. Der Spitzensatz in diesem Brief ist: Suchet der Stadt Bestes.

Das heißt: Ihr seid Teil dieser Stadt. Ihr gehört jetzt dazu, zu dieser Gemeinschaft. Also: Bringt Euch ein. Bleibt nicht passiv und tatenlos.

Hat das jemand zu den DPs gesagt? Damals in der Nachkriegszeit?  Und wer sagt es heute zu denen, die seit einigen Jahren zu Tausenden nach Europa kommen? Suchet der Stadt Bestes. Lebt euch ein. Es ist nie die Masse, die so spricht. Aber es sind immer einzelne. Wichtige einzelne, die das so sagen. Suchet der Stadt Bestes! Denn ihr gehört nun dazu.  Mir fällt Ahmad Mansour ein, arabischer Israeli und Buchautor. Mansour arbeitet seit Jahren als Psychologe in deutschen Schulen und Jugendgefängnissen. Er will jungen Muslimen helfen, ihren Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden. Er sagt: "Erstmal  glaube ich (…), dass Integration Bringschuld der Zugewanderten ist das heißt die Menschen, die zu uns kommen, müssen Offenheit mitbringen, Neugierde..." ( heute journal vom 10.10.2018 22.15 Uhr)

Aus eigener Erfahrung weiß er: Menschen, die neu nach Deutschland kommen und die Bereitschaft mitbringen sich zu integrieren, müssen eine anstrengende Entwicklung durchlaufen. Die sollen belohnt werden, die die Sprache lernen, einen Schulabschluss schaffen, erfolgreich eine Ausbildung machen, Arbeit finden und Steuern zahlen. Und die zu alldem sich nie in die Nähe von verfassungsfeindlichen Organisationen bewegen. Wer das alles schafft, der soll belohnt werden mit einem Bleiberecht. Denn dieser Mensch wird zum Vorbild für seine Familie und seine Community. Sie oder er dient unserem Land zum Besten.

Beten und Arbeiten für die Stadt

Ein wichtiges Detail führt Jeremia noch an. Der Stadt Bestes suchen heißt: für sie beten. Das ist etwas, was Kirchengemeinden seit jeher tun: für die Stadt beten und den Fremden helfen dort heimisch zu werden. Der christliche Glaube kennt keine Grenzen.
Heute sind im evangelischen Bayern Kirchenvorstandswahlen. Kirchenvorsteher, das sind Menschen, die Verantwortung übernehmen, sich in ihrem Dorf, in ihrer Stadt engagieren und so die Zukunft der Kirche mitbestimmen. "Bevor ich selbst zur Kirchenvorsteherin gewählt wurde," sagt eine Frau, "hatte ich immer gedacht, der Kirchenvorstand ist ein elitärer Kreis, so ne Art inner circle. Ich war mir nicht sicher, ob ich da dazugehören will. Ich war zwar schon eine Weile Mitglied der Gemeinde, aber viel hatte ich noch nicht mit ihr erlebt. Ein paar Gottesdienste, und meine Tochter, die ist in den evangelischen Kindergarten gegangen. Über meine Tochter im Kindergarten habe ich wieder einiges mitbekommen, was lange verschüttet war. Bräuche des Glaubens, Ostern, das Tischgebet, gemeinsames Singen, der Gottesdienst zu St. Martin. Da bin ich wieder ins Nachdenken gekommen. Was bedeutet mir mein Glaube eigentlich? Und wie bring ich mich eigentlich ein, im Leben – und auch in die Kirchengemeinde? Und dann hat mich die Pfarrerin gefragt, ob ich mich aufstellen lassen will - und ich bin dann tatsächlich gewählt worden. Buh, am Anfang war das nicht leicht, alles zu durchblicken, was der Kirchenvorstand zu tun hat. Aber das ist nicht nur mir so gegangen. Ich bin dann in den Kindergartenausschuss gewählt worden. Das hat gut gepasst, ich hatte ein Kindergartenkind daheim. Es ging dabei um ganz wichtige Themen: Neue Kinderpflegerinnen anstellen, Musikstunden und anderes organisieren, damit unsere Kinder selbstbewusster werden. Feste vorbereiten. Beim Flohmarkt mithelfen.

Ich bin immer noch gern im Kindergartenausschuss, obwohl meine Tochter längst in die Schule geht. Mich freut es einfach, wenn es in unserem Kindergarten gut läuft. Unser Kindergarten ist offen, auch für andere Kinder, nicht nur für die evangelischen. Ich finde das wichtig. Viele Menschen lesen gerade daran ab, ob die Kirche vor Ort was taugt.

Ich kandidiere gern noch mal für den Kirchenvorstand. Ich merk, wie wichtig er ist - für unsere Gemeinde und ihren Stand in unserer Stadt. Wir können der Stadt echt was geben, wenn wir gute Arbeit machen. Ich hab‘ aber auch selbst viel gewonnen in den letzten 6 Jahren Kirchenvorstand: ich kenn nun viele Leute aus unsere Gemeinde. Ich hab‘ dort ein paar neue Freunde gefunden."

Diese Frau und alle die anderen, die sich im Kirchenvorstand engagieren, machen deutlich, was es heißen kann: Suchet der Stadt Bestes. Sich einbringen. Sich engagieren. Da gibt es keine Ober- oder Untergrenze im Alter. Da gibt es so viele Möglichkeiten. Im Lauf des Lebens entwickelt jeder von uns ganz unterschiedliche Gaben. Suchet der Stadt Bestes. Jeder kann etwas beitragen.

Ein Gebet über die Grenzen von Kultur und Religion hinweg

Im Sommer 2016 läuft ein junger Mann Amok in einem großen Münchner Einkaufszentrum. Er tötet neun junge Menschen. Wenige Tage später findet im Münchner Liebfrauendom ein ökumenischer Gottesdienst statt. Mit Kerzen und Rosen gedenkt man der Opfer. Eine Muslima betet -  nicht nur für die getöteten jungen Menschen, sie betet für die Stadt München, die in Unruhe und Aufruhr geraten ist. Sie betet für ihre Stadt. Und so halten es auch die anderen. Ein Jude mit seinem Gebet. Ebenso ein orthodoxer Christ. Katholische und evangelische Gebete schließen sich an. Alle beten für ihre Stadt über alle religiösen und kulturellen Schranken hinweg. Denn keinem gehört die Stadt allein.

Da hilft nur noch beten, so sagen wir es manchmal, wenn wir eigentlich meinen: wir können nichts mehr machen, alles ist vergebens.  Das Gebet nach dem Attentat aber zeigt, wie es aussehen kann, wenn wir es beherzigen: Suchet der Stadt Bestes.  Denn im Beten widerstehen wir… dem Gefühl hilflos zu sein. Dem Hass. Der Rachlust. Und auch der Resignation. Das Gebet erinnert uns:  Wir sind berufen, dem Leben zu dienen, das Gott uns schenkt, an dem Ort, an den er uns geführt hat, zusammen mit den Menschen, die hier leben.