Unsere Hochzeit war ein rauschendes Sommerfest. Wir haben auf einer großen Dachterrasse gefeiert mit Rundumblick auf München, mit Freundinnen, Nichten, Onkeln, Müttern, Brüdern und Schwestern und vielen lieben Gästen. Es war ein wunderschöner Sommerabend. Diese Dachterrasse hat man über einen Aufzug erreicht, weil es eigentlich eine Bar für jedermann ist, die man aber, so wie wir, für private Feiern mieten kann.

Und genau dieser Aufzug hätte mir beinahe die Hochzeitslaune verdorben, denn es sind immer mal wieder Besucher im Erdgeschoss in den Aufzug eingestiegen, weil sie in die Bar wollten, den herrlichen Abend genießen mit einem Glas Wein. Ich erinnere mich noch gut, wie mich diese ungeladenen Gäste aufgeregt haben. Ich hab die Barchefin gebeten, sie möge die Tür doch schließen, die war aber irgendwie überfordert; ich hab die fremden Besucher angesprochen und aufmerksam gemacht, dass das eine private Feier ist. Manche sind gleich gegangen, einer ist ganz cool stehengeblieben und hat gesagt: Wir gucken noch ein bisschen.

Ich aber wollte, dass diese doofe Aufzugtür zu ist. Dass keiner mehr reinkommt. Das ist eine private Feier, unsere Feier. Hier soll keiner auf die Idee kommen, einen Cocktail abzustauben, geschweige denn ein saftiges Steak vom Grill!

Heute komme ich mir ziemlich kleinkariert vor. Was wäre dabei gewesen, die Freude zu teilen? Den Blick über die Stadt unterm blaurosa Himmel, dazu einen Aperol Sprizz auf die zwei Liebenden. Tja, aber so war’s: ich wollte, dass die Tür zu ist. Geschlossene Gesellschaft.

Die Tür einen spaltbreit offen lassen

Eine geschlossene Tür ist in der eigenen Wohnung oder im Büroalltag ein deutliches Signal: bitte nicht stören, ich will allein sein, bitte respektiere meinen Bereich. Einfach so reinstürmen ist nicht.

Kommt eine Liebe oder eine Freundschaft an ihr Ende, dann werden im wirklichen wie im übertragenen Sinne Türen zugemacht. Eine Beziehung hab‘ ich mal von einem Tag auf den andern beendet. Schluss. Türe geknallt. Eine ganz alte Freundschaft noch aus Schulzeiten hat sich im letzten Jahr so langsam ausgeschlichen, ohne wirkliches goodbye. Da wurde die Tür leise geschlossen. Ich bin eine, die das meistens nicht so gut kann, Türen zumachen. Ich bin da oft nicht so klar, wie ich mir das wünschen würde; ich melde mich dann doch nochmal, oder bin in Gedanken oft bei der alten Freundin: Was sie wohl so treibt?! Ich such nach dem Spaltbreit, den die Tür noch offen ist, irgendwie will ich nie so ganz abschließen. Vielleicht aus Angst vor der Endgültigkeit?!

Gerade jetzt, Ende November, wenn die Natur sich zurückzieht, die Blätter fallen, die Tage kurz und grau sind, grade jetzt ist die Endgültigkeit mit Händen zu greifen. Der Sommer ist vorbei, ein Jahr geht zu Ende, Türen schließen sich. Heute ist Volkstrauertag, nächsten Sonntag ist Ewigkeitssonntag, Gedenktage für die Verstorbenen: in einem größeren gesellschaftlichen Sinn erinnern wir uns an die Kriegstoten und an die Opfer von Gewalt in allen Nationen. Und natürlich geht der Tag vielen ganz persönlich nah, wenn in diesem Jahr ein wichtiger Mensch gestorben ist oder sich ein Todestag jährt und jemand schmerzlich vermisst wird. Der Tod schließt die Tür endgültig. Der Tod ist eindeutig. Wenn er die Türe schließt und Dinge blieben ungesagt, dann bleiben sie ungesagt.

Das tut weh und man kann sich selbst lange quälen mit Gedanken wie "Hätte ich nur das noch gesagt..." oder "hätte ich noch dieses liebvolle Wort bekommen..." Aber es ist zu spät. Da ist es wirklich gut, zu Lebzeiten die Türen offen zu halten, so wie es ein Freund gemacht hat, der dem Vater zum 80ten einen langen Brief geschrieben hat und sich bedankt hat für die Liebe und die Hilfe beim Erwachsenwerden. Ein paar Monate später ist der Vater unerwartet gestorben. Heute tröstet das meinen Freund, dass er seine Gefühle in Worte hat.

Ich persönlich habe oft das Gefühl, dass auch nachdem jemand gestorben ist, die Tür einen Spaltbreit offenbleibt. So lange ich noch an den geliebten Menschen denke, ist er nicht ganz weg. Meine verstorbene Oma ist für mich sehr präsent in ihrer fränkischen Lebensweisheit: "Wer lang frag, geht lang irr!" hat sie gesagt und meint: Hab Mut, eigenständig zu handeln! Oder mein Onkel, von dem hab‘ ich gelernt, wie man Fahrräder repariert und Bäume anhand ihrer Blätter erkennt. Ich denke oft und gerne an die beiden. Schön, dass diese Menschen in meinem Leben waren und irgendwie auch noch sind.

Ende November. Türen schließen sich und andere bleiben einen Spaltbreit offen. Die letzten Blätter segeln von den Bäumen, Autumn Leaves, rot und gelb fliegen sie vor meinem Fenster vorbei. Seit du weg bist, werden die Tage immer länger. Am meisten vermisse ich dich, wenn die Herbstblätter fallen.

Dann wird die Welt Gottes mit der Wirklichkeit in der folgenden Geschichte verglichen werden:

Zehn junge Frauen nahmen ihre Fackeln und gingen hinaus, um dem Bräutigam zu begegnen. Fünf von ihnen waren naiv und fünf schlau. Denn die naiven nahmen ihre Fackeln, aber kein Öl mit sich. Die schlauen jedoch nahmen Öl in den Gefäßen mit ihren Fackeln mit. Als der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht ertönte Geschrei: "Da ist der Bräutigam. Geht hinaus, um ihm zu begegnen."

Da wachten diese jungen Frauen alle auf und machten ihre Fackeln zurecht. Die naiven sagten zu den schlauen: "Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Fackeln verlöschen." Die schlauen antworteten: "Dann wird es bestimmt nicht für uns und euch reichen. Geht lieber zu den Händlern und kauft welches für euch." Während sie weggingen, um einzukaufen, kam der Bräutigam, und die fertig vorbereiteten gingen mit ihm zur Hochzeitsfeier, und die Tür wurde geschlossen. Später kamen die übrigen jungen Frauen und sagten: "Herr, Herr, öffne uns." Er aber sagte: "Das sage ich euch: Ich kenne euch nicht."

"Seid wach," schloss Jesus. "Denn ihr kennt weder Tag noch Stunde!" Matthäus 25,1-13 (Bibel in gerechter Sprache)

Rumms, die Tür ist zu! Diese Erzählung aus dem Matthäusevangelium lässt das Hochzeitsfest ja schön enden, da bin ich mit meiner Aufzugstür ja ein Waisenkind dagegen. Der Bräutigam hier macht keine halben Sachen, der ist so was von klar, da bleibt kein Spalt offen, falls man doch nochmal rein möchte oder reden oder erklären, wie das alles so kam.... Nee! Ich kenne euch nicht. Dieser Bräutigam ist der härteste Türsteher der Welt!

Die Geschichte, die hier erzählt wird, kommt direkt aus dem Leben – und sie entwickelt sich zum sozialen Drama. Es findet ein großes Hochzeitsfest statt, vielleicht ist es auch ein so schöner Sommerabend wie bei uns. Die Gäste haben sich schick gemacht, es gibt richtig lecker zu essen, Braut und Bräutigam sitzen nebeneinander am Tisch, Hochzeitskränze auf den Köpfen, die Braut ist verschleiert. Der Höhepunkt dieses Festes kommt, wenn die Braut entschleiert wird.

Bei mir tauchen da einerseits Bilder von orientalischen Hochzeiten auf, wie ich sie aus Filmen kenne, zum andern aber auch Fotos von der Hochzeit meiner Eltern Ende der 50er Jahre, oder von meiner Cousine auf dem Land, da hab‘ ich als fünfjährige Brautjungfer Blumen gestreut. Alles sehr traditionell, so wie es sich gehört hat. Heute gibt es ja auch wieder einen Trend zum Althergebrachten: da soll der Brautvater die Tochter in die Kirche führen, da gibt es Tischreden, die Braut wird entführt und der Bräutigam muss sie auslösen. Und es gibt neue Bräuche wie die Junggesellinnenabschiede, wo Freundinnen in rosa Bunny-Kostümen durch die Straßen ziehen und die Braut alberne Aufgaben erledigen muss.

Schwierig wird es, finde ich, wenn diese Bräuche und Traditionen zum Zwang werden, dem man glaubt sich unterwerfen zu müssen.

Frauen in aufgeheizter Konkurrenz

Die jungen Frauen aus der Erzählung – gemeint sind Jungfrauen im Alter von ungefähr 12 Jahren – werden als heiratsfähig angesehen und hier auf diesem Hochzeitsfest sollen sie sich präsentieren: als schlau, fleißig, umsichtig, professionell und effizient. Ob sie schön sind, davon ist nicht die Rede, Hauptsache tüchtig. Nur so kriegt frau in einer patriarchal geprägten Welt einen Mann ab. Denn wer will schon eine naive Frau, die schusslig ist, schlecht vorbereitet ist und die Hälfte vergisst. Und wenn sie dann auch noch hässlich ist ...

Diese Gegenüberstellung der schlauen und der naiven, der "guten" und der "schlechten" Frau, das ist ein Erziehungs- und Unterdrückungsinstrument, das sich nicht nur in der Bibel findet, sondern in vielen patriarchal geprägten Gesellschaften (Schottroff).

Und so treten die Zehn gegeneinander an. Es geht nicht darum, wer die Schönste ist, so wie bei Heidi Klums Topmodel, sie können aber trotzdem nicht einfach so sein, wie sie sind. Sie müssen zeigen, wer von ihnen fleißig und umsichtig ist, mit andern Worten: eine gute Hausfrau. Die Fünf, denen das Öl für die Fackeln fehlt, sind in diesem Wettbewerb gescheitert, weil sie den gesellschaftlichen Anforderungen nicht gerecht wurden. Die fünf anderen Frauen, die daran gedacht haben, Öl mitzunehmen, die sind nicht bereit zu teilen. Im Gegenteil: sie schicken die andern weg, den ganzen Weg zu irgendwelchen Händlern, die sie mitten in der Nacht rausklingeln sollen.

Solidarität sieht anders aus! Aber das sind die Mädchen von Heidi Klum ja auch nicht. Und die Frauen, die bei der RTL-Sendung "Bachelor" mitmachen, erst recht nicht. Da steht der Junggeselle vor seinen zehn oder fünfzehn Frauen und will rauskriegen, welche die beste für ihn ist und die Zuschauer vor dem Fernseher tun dasselbe. Die Aufgabe der Kandidatinnen: ständig im sexy Bikini bereitstehen. Zwänge. Bewertung. Frauen in aufgeheizter Konkurrenz zueinander, der sie sich auch noch unterwerfen: du bekommst keine Rose. Ich hab‘ heute kein Foto für dich.

Die Erzählung von dem Hochzeitsfest endet beunruhigend: "...die Tür wurde geschlossen." Für die jungen Frauen heißt das: deine Zukunft ist verschlossen – jedenfalls die Zukunft, die nach Meinung fast aller Menschen in patriarchalen Gesellschaften die einzige Zukunft für ein junges Mädchen ist, nämlich zu heiraten. Dieser Schluss zeigt das hässliche Gesicht, die harte Realität einer Gesellschaft, die Frauen über ihre Anpassung, Unterwerfung und die Ehe definiert.

Hier werden zwei Frauengruppen gegeneinander ausgespielt: die einen erfolgreich und unsolidarisch, die andern unvorbereitet und verzweifelt. Hier wird in einem streng binären System gedacht: es gibt nur Gegensätze, Gegensatzpaare. Wenn du nicht das eine bist, bist du das andere. Schwarz-Weiß. Schattierungen unerwünscht. Daraus erwächst Konkurrenz, und die ist gewollt. Auch in dem Gleichnis ist die Konkurrenz zwischen den Frauen ein Problem, das die Gesellschaft zu verantworten hat. Der Bräutigam ist nicht Christus, der Bräutigam ist derjenige, der das gesellschaftliche Urteil ausspricht: "Ich kenne euch nicht!"

Nicht aufhören, Fragen zu stellen

Hier wird von einer Wirklichkeit erzählt, die mich wütend macht. Weil es sie gibt. Weil sie genau so passiert. Dieses Gleichnis erzählt von der Welt, in der wir leben: Tür zu. Geschlossene Gesellschaft. Das macht mich so grantig: dass es so ist, dass wir das täglich in den Nachrichten hören und in der Zeitung lesen, dass wir alle immer wieder auch resignieren und mit den Schultern zucken und sagen "Was kann ich schon machen?!". Ich finde, eins kann man auf jeden Fall machen: Fragen stellen:

Warum sind die schlauen Frauen so unsolidarisch?

Warum ist ein vergleichsweise kleiner Fehler der naiven Frauen, so folgenreich?

Warum ist die Tür geschlossen?

Warum hört sich die Rede des Bräutigams an wie ein Todesurteil?

Es muss doch andere Möglichkeiten geben! Wo bleibt die Hoffnung, wo bleibt der Mut zum eigenständigen Handeln? Her mit der Veränderung! Time to change.

If you knew that you would die today. If you saw the face of god and love: would you change? Wenn du wüsstest, dass du heute stirbst, wenn du Gottes Angesicht sähest und die Liebe, würdest du dich ändern?

Gleichnisse erwarten eine Antwort. Sie werden nicht im behaglichen Lehnsessel am knisternden Kamin erzählt, damit man sich am Schluss gemütlich räkeln kann und die Welt und sich in Ordnung findet – Gleichnisse wollen wachmachen!

Und in der Tat, im letzten Satz sagt es Jesus: "Seid wach!" Die Geschichte endet mit einer Aufforderung: ihr könnt noch handeln, ihr könnt noch eingreifen! Noch ist Zeit! Wie ein Kind, das so ganz mitgeht, mitlebt in einer Geschichte, die man ihm erzählt, möchte ich den Fünfen vor der Tür zurufen: Aber ich kenne euch und nehme euch auf. Diese Tür ist nicht verschlossen.

Wie zärtlich und heilsam ist so ein Satz, wenn Eltern ihn zu ihren Kindern sagen: Unsere Tür steht dir immer offen! Egal was du machst – ob du deinen sicheren Job kündigst und künftig im Bauwagen als Künstlerin leben willst, egal was du bist, schwul oder hetero, unsere Tür steht dir offen. Da gibt es einen Ort, da gibt es Menschen, zu denen man hin kann, egal was passiert.

Ich habe das im vergangenen Jahr erlebt, als ich nicht wirklich wusste, wohin mit mir und es auch keine eigenen vier Wände mehr gab, da hat mir eine sehr gute Freundin ohne Umschweife ihr Gästezimmer angeboten und ich konnte ein paar Tage in ihren Familienalltag eintauchen und mitschwimmen, selbstverständlich da sein und mich angenommen fühlen, ohne all zu viele Fragen. Die Tür war offen.

Die Gegenwart bleibt offen

Die Erzählung von den schlauen und den naiven Frauen ist ein Spiegel gesellschaftlicher Wirklichkeit. Aber sie ist noch mehr – sonst wäre es ja zu langweilig und sonst würde sie ja auch nicht in der Bibel stehen. Es geht ja immer auch um das Reich Gottes und was es mit mir und meinem Leben und der Welt hier und heute zu tun haben will. So wird das Gleichnis uns Hörerinnen und Hörern ja auch angekündigt: Dann wird die Welt Gottes mit der Wirklichkeit in der folgenden Geschichte verglichen werden. Vergleichen heißt: was sehe ich hier und was sehe ich dort?! Hier unsere alltägliche Wirklichkeit, dort Gottes Welt. Was uns bitterlich fehlt, wonach wir uns sehnen, worauf wir warten, das scheint durch dieses Gleichnis durch.

"Dann" heißt: in der Endzeit. Und die Endzeit ist jetzt. Das Gleichnis ist im Matthäusevangelium eingebettet in eine Reihe von Reden Jesu über das Ende der Welt. Diese Reden wollen nicht Furcht und Schrecken verbreiten, sondern wachmachen.

Wir, die wir das hören und ernstnehmen, sollen gestärkt werden und hoffnungsfroh bleiben, dass die Gewalt ein Ende haben wird und es endlich gerecht zugeht auf dieser Erde. Die Gegenwart bleibt offen und alle – ob schlau, naiv, Mann, Frau, Divers, jung, alt, reich, arm, durchschnittlich, Chef, Hartz IV – alle haben Zeit zur Umkehr. Jetzt ist die Zeit der Sehnsucht, des widerständigen Aushaltens und der Bewährung.

Spielt das alles eine Rolle in meinem Leben? Lebe ich in der Erwartung, dass Gottes Welt sich durchsetzt? Und wenn ja, wäre ich bereit?

Ich wäre gerne schlau und vorbereitet und wüsste gern immer einen tröstlichen Bibelvers und ein helfendes Wort. Aber ich wäre nicht gern unsolidarisch.

Ich wäre gern naiv und möchte glauben, dass am Ende alles gut wird, denn wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Aber vor verschlossener Tür möchte ich auch nicht stehen.

Die geschlossene Tür aus dem Gleichnis will sagen, dass es Konsequenzen gibt. Ein Zu-Spät. Das Gefühl, dass die Tür zum Festsaal längst zugefallen ist, dass mein Leben an mir vorbeizieht, das kenne ich, besonders im November schleicht es sich ein. Ich sehe die Lichter und höre die Musik, aber all das spielt sich hinter den Fenstern ab – und ich bin draußen vor der Tür. Und wie oft fehlt es mir an innerem Feuer, an Brennstoff. Ich soll leuchten, aber es will nicht gelingen. Ich soll andern den Weg zeigen, aber ich kenne ihn selbst nicht.

Es ist noch Zeit zu handeln

Anscheinend braucht es dieses Novembergrau, die frühe Dunkelheit, Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag, all die Gedanken an die, deren Leben zu Ende ging; anscheinend braucht es auch solche hammerharten, glasklaren Erzählungen aus dem wirklichen Leben mit seinen geschlossenen Türen; anscheinend braucht es all das, damit ich wieder lerne, die Hoffnung zu hüten. Aussicht auf Veränderung. Mut zur Solidarität.

Wann wird es endlich so weit sein?! Wenn ich dermaleinst an die Himmelstür klopfe?! Also ich hoffe ja, dass es bis dahin noch ein bisschen dauert und dass Gott dann nicht so kleinkariert ist wie ich an der Aufzugstür bei unserer Hochzeit ...

Viel mehr aber hoffe ich, dass uns allen, die wir jeden Tag an Türen klopfen, diese auch geöffnet werden. Und dass Menschen, Männer und Frauen sich trauen, Türen aufzumachen, aufzustoßen. Für andere hingehen und anklopfen.

Konkurrenzspielchen sind out, Teilen ist angesagt.

Who at my door is standing? fragt Johnny Cash. Wer steht vor meiner Tür? Und er singt: Wenn du mein Klopfen hörst, da drinnen bei dir, dann lass mich rein und ich will mit dir aushalten, was auszuhalten ist.

Evangelische Morgenfeier vom 17.11.2019 mit Sandra Zeidler, Nürnberg, Thema: Geschlossene Türen (Matthäus 25,1-13)