Kuscheltiere, Rennautos, Bauklötze - Spielzeug gibt es in allen Formen, Farben und Funktionen. Gerade jetzt, kurz vor Ostern, sind die Wunschzettel der Jüngsten wieder lang. Doch worauf sollten Erwachsene beim Spielzeugkauf in puncto Gesundheit- und Umweltschutz achten? Die Antwort ist schwierig, sagen selbst die Experten der Verbraucherzentrale in Hamburg.

CE-Zeichen hat "keine große Aussagekraft"

"Es gibt Siegel, die heißen Spielgut oder FairToy. Sie bewerten aber eher pädagogische Aspekte und nicht die Nachhaltigkeit des Produkts", erklärt Tristan Jorde. Er ist Fachbereichsleiter Umwelt bei der Verbraucherzentrale Hamburg und beklagt, dass es kaum etablierte Prüfsiegel beim Spielzeug gibt.

"Es gibt das CE-Zeichen, aber das können sich die Firmen selbst geben und draufdrucken, das hat also keine große Aussagekraft."

Probleme kann es zum Beispiel mit dem Kunststoff und darin enthaltenen Weichmachern geben, sagt Jorde. Nehmen Kinder das Spielzeug in den Mund, können solche schädlichen Stoffe in den Körper gelangen. Kontrollen gibt es laut den Verbraucherschützern nur wenige.

Bei der Firma goki in Güster in Schleswig-Holstein wird überwiegend auf den Rohstoff Holz gesetzt. Seit 1981 stellen sie hier Spielzeug her, vor allem für Vorschulkinder. Gerade erst wurde das Unternehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 ausgezeichnet.

"Wir pflanzen mehr Bäume und erzeugen mit unserer Solaranlage mehr Strom, als wir in Deutschland in der Produktion verbrauchen",

sagt Gerhard Gollnest, Geschäftsführer und einer der Firmengründer. Das Ziel sei es "mehr zurückzugeben, als wir der Natur entnehmen".

Fast 90 Millionen Euro bei Internetkäufen ausgegeben

400.000 Bäume hat die Firma nach eigenen Angaben über die Jahre angepflanzt, überwiegend in Schleswig-Holstein. Doch ganz gleich, ob Holz- oder Plastikspielzeug, immer beliebter wird der Einkauf beim Onlinehandel. 2023 wurden laut statista allein in Deutschland mehr als 89 Milliarden Euro beim Kauf im Internet ausgegeben. Hier rät Fachmann Tristan Jorde zu besonderer Vorsicht.

"Der Onlinehandel verspricht auf der Webseite alles, ob das dann gehalten wird ist eine ganz andere Geschichte", warnt der Verbraucherschützer. Die Ware komme oft von weit her, eine Überprüfung, wer das Spielzeug hergestellt hat, sei nahezu unmöglich. Und wenn es nicht gefällt, dann "sind die Rückgabemodalitäten oft sehr kompliziert".

Am Sichersten, so die Verbraucherzentrale, ist der Einkauf im Fachgeschäft, mit entsprechender Beratung und Rückgabemöglichkeit.

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