Junge Frauen erinnern an Sophie Scholl: Der Gedenkgottesdienst zum 100. Geburtstag der NS-Widerstandskämpferin in der Dachauer Versöhnungskirche wird am Sonntag (9. Mai) fast ausschließlich von jungen Frauen gestaltet.

Schülerinnen des Münchner Sophie-Scholl-Gymnasiums sowie Studentinnen werden aus Briefen von Sophie Scholl an ihre Freunde lesen und ihre Lieblingsmusik aufführen, teilte Björn Mensing, Pfarrer der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte, mit.

Sophie Scholl war als Mitglied der NS-Widerstandsgruppe "Weiße Rose" am 22. Februar 1943 von der NS-Justiz im Alter von 21 Jahren ermordet worden.

Gedenken an das Leben der Widerstandskämpferin

Sophie Scholl sei eine selbstbewusste junge Frau gewesen, die es in die Natur, ans Wasser, in die Berge gezogen habe. "Sie zeichnete und las viel, ließ sich von Musik inspirieren und sang gerne selbst, sie war eine wilde Tänzerin und konnte ausgelassen feiern", zählte Mensing auf.

Noch am Tag vor ihrer Verhaftung im Februar 1943 habe sich die Münchner Biologie- und Philosophiestudentin am beschwingten "Forellenquintett vom Grammophon" erfreut. Der Gedenkgottesdienst wolle bei aller Trauer über ihren frühen Tod auch an diese Seite von Sophie Scholl erinnern.

Ehrengäste des Gottesdienstes

Als Ehrengäste haben laut Mensing Enkelsöhne der Weiße-Rose-Mitglieder Christoph Probst und Kurt Huber ihr Kommen zugesagt, ebenso die Zeitzeugin Eva Hönigschmid (101), die als Studentin mit Alexander Schmorell und Christoph Probst befreundet war.

Die Teilnahme ist ohne Anmeldung in Präsenz und via Livestream unter diesem Link möglich.