Die Baumaßnahme ist eine statische Ertüchtigung, während der auch das Dach über dem Längsschiff der großen Kirche neu gedeckt werde, sagt die Lorenzer Pfarrerin Voigt-Grabenstein. Das Gewölbe der Kirche werde von oben und unten überprüft, auch in den Kapellen der Seitenschiffe würden Schäden beseitigt.

In den vergangenen vier Wochen haben Gerüstbauer ein sogenanntes hängendes Baugerüst unter das Gewölbe der knapp 90 Meter langen Kirche eingebaut. "Das Gerüst ist ein Kunstwerk für sich - es gehört jetzt zu uns, und wir machen das Beste daraus", stellt die Pfarrerin fest.

Kunstwerke wie Epitaphien und Gemälde von den Wänden der Seitenkapellen sind in Depots unter der Kirche gebracht worden und werden von Restauratoren begutachtet und behandelt.

Die Renovierungsmaßnahme werde voraussichtlich 5,8 Millionen Euro kosten, so die Leiterin des Nürnberger kirchlichen Bauamts, Petra Wagner. Davon kämen 2,8 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds, die Landeskirche übernehme rund zwei Millionen Euro, und die Kirchengemeinde St. Lorenz müsse 860.000 Euro aufbringen. An den Kosten beteiligen sich auch die Gesamtkirchengemeinde und der Denkmalschutz.

Die Kirche St. Lorenz mit ihren beiden hohen spitzen Türmen im Zentrum Nürnbergs ist eine der beiden großen evangelischen Kirchen in der Stadt. Ihr Bau begann um 1250. In Zeiten ohne Corona besuchen die Kirche jährlich etwa 800.000 Menschen.