Im niederbayerischen Dekanat Landshut haben eine Religionspädagogin und eine Diakonin nach Fortbildungen am Gottesdienstinstitut der Evangelischen Landeskirche in Bayern die Befähigung erhalten zu taufen, sagte Dekanin Nina Lubomierski dem Evangelischen Pressedienst epd.
Nach Ansicht der Dekanin ist dies ein "Durchbruch und großer Wandel" in der Frage der theologischen Gleichwertigkeit der Sakramente. Beide Frauen arbeiteten professionell in der Kirche und durften bislang das Abendmahl einsetzen. "Wenn jemand das Abendmahl einsetzen darf, dann gibt es keinen theologischen Grund, die Taufe zu verbieten", sagte Lubomierski.
Die Dekanin betonte zudem, dass dies in ihrem Dekanat nicht aus Personalnot geschehe.
"Wir sind gut besetzt hier. Wir machen dies aus der Überzeugung heraus, dass beide für die Arbeit mit Kindern und Familien eingesetzt sind und es theologisch und für die Gemeindesituation richtig ist." Auch künftig wolle das Dekanat Landshut das Miteinander der unterschiedlichen kirchlichen Berufsgruppen fördern und somit eine zukunftsfähige Personalpolitik machen.
Die Religionspädagogin und die Diakonin gehören laut Angaben zu den ersten Absolventinnen dieses Fortbildungskurses am Gottesdienstinstitut, der theologische, seelsorgerliche und liturgische Fragen zum Inhalt hatte. Die Religionspädagogin erwarb auch die Befähigung, beerdigen zu dürfen.