"Es ist wie immer ein bunter Mix."

Frau Bruckmann, was steht bei der Schweinfurter Vesperkirche auf dem Speiseplan?

Gisela Bruckmann: Heute gibt es Lasagne - und als vegetarisches Gericht haben wir ein Pilzgemüse. Unser Essen, das wir, wie die vorherigen Male auch, aus der Küche des Leopoldina Krankenhauses bekommen, kommt sehr gut an. Unsere Gäste freuen sich, dass sie in diesem Jahr nach Corona endlich wieder die Möglichkeit haben, sich beim Essen am Tisch zu begegnen. Es kommen viele, die in den Vorjahren auch schon da waren, es sind aber auch etliche Neugierige dabei, die erstmals vorbeischauen. Es ist wie immer ein bunter Mix.

Sie haben gerade Corona angesprochen - es gab zwei Jahre Zwangspause, was hat das noch für Auswirkungen auf die Vesperkirche in diesem Jahr?

Im Jahr 2020 konnte unsere Vesperkirche ja noch normal stattfinden, das war wenige Wochen vor Ausbruch der Pandemie. 2021 fiel die Vesperkirche ganz aus, 2022 hatten wir die "Vesperkirche anders" - mit Einzel-Stehtischen, Abstandsgebot oder Essen "to go". Es gab bei den Gastgebenden eine große Sehnsucht und den Wunsch, heuer zum Vor-Corona-Modus zurückzukehren. Eine Auswirkung der Pandemie ist noch: Wir haben weniger Helfer, die Gastgebenden sind älter geworden, einige haben sich deshalb zurückgezogen.

"Wir wollen unterschiedliche Menschen zusammenbringen."

Das Mittagessen in der Vesperkirche kostet nach wie vor 1,50 Euro - das war noch nie kostendeckend, aber Lebensmittel sind heute ja viel teurer als vor drei Jahren. Wie machen Sie das?

Die 1,50 Euro sind ein Gerechtigkeitspreis. Niemand muss mehr zahlen, aber jeder, der es sich leisten kann und will, darf gerne mehr bezahlen. Zudem sind wir auf Spenden und Sponsoren angewiesen - und am Ende bleibt trotzdem noch oft ein Minus, das Kirche und Diakonie als Veranstalter der Vesperkirche übernehmen. Unser Angebot ist ja mehr als ein günstiges Mittagessen, es ist ein Begegnungsprojekt: Wir wollen unterschiedliche Menschen zusammenbringen - das tut der ganzen Stadtgesellschaft gut!

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