Die Konfirmation ist ein zentrales evangelisches Fest, bei dem Jugendliche im Alter von etwa 14 Jahren ihr Taufversprechen selbst bestätigen und damit ihre Religionsmündigkeit bekräftigen. 

Nach einem meist einjährigen Konfirmandenunterricht, der Glaubensinhalte und das Gemeindeleben vermittelt, folgt der festliche Konfirmationsgottesdienst – traditionell im Frühjahr, häufig am Palmsonntag oder zwischen Ostern und Pfingsten.

Typische Bräuche rund um die Konfirmation

  • Festliche Kleidung: In Bayern wie im übrigen Deutschland ist die Kleidung zur Konfirmation ein wichtiger Brauch. Mädchen tragen häufig dunkle Kleider oder Röcke mit Blusen, manchmal auch weiße oder cremefarbene Outfits. Jungen erscheinen klassisch im Anzug oder – je nach Zeitgeist – auch mal im Rollkragenpullover. Seit einiger Zeit werden auch Hosenanzüge für Mädchen akzeptiert, was früher als Tabubruch galt.

  • Handstrauß: Oft tragen die Mädchen einen kleinen Handstrauß, den sie gemeinsam abstimmen.

  • Konfirmationsprüfung: In vielen Gemeinden gehört(e) eine Prüfung zum festen Bestandteil – das Auswendiglernen von Vaterunser, Glaubensbekenntnis und anderen Grundtexten ist gängig. Mancherorts findet oder fand die Prüfung öffentlich im Gottesdienst statt.

  • Konfirmationsspruch: Jede*r Konfirmand*in erhält einen persönlichen Bibelvers als Lebensbegleiter, der im Gottesdienst verlesen wird.

  • Handauflegung und Segen: Die Handauflegung mit Segenswort ist ein zentrales Ritual.

  • Erstes Abendmahl: Häufig nehmen die Konfirmierten erstmals am Abendmahl teil, wobei das Kinderabendmahl diese Bedeutung teilweise relativiert hat.

  • Familienfeier und Geschenke: Nach dem Gottesdienst folgt traditionell eine große Familienfeier. Typische Geschenke sind Geld, Schmuck (etwa eine Armbanduhr, Kreuzkette), ein eigenes Gesangbuch oder eine Bibel. Aber auch Unterhaltungselektronik oder Kleidungsstücke und Schuhe dürften öfter auf dem Gabentisch liegen.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Konfirmation entstand im 16. Jahrhundert als bewusste Bestätigung der Taufe und setzte sich im 18. Jahrhundert als Initiationsritus im evangelischen Raum durch. In Bayern wie im übrigen Deutschland markiert sie bis heute den Übergang ins religiöse Erwachsenenleben. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Kommentare

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Ingrid Müller am So, 11.05.2025 - 17:01 Link

Konfirmation ist einfach nicht mehr zeitgemaess.
Ich sehe nach der Konfirmation keinen der Konfirmanden mehr im Gottesdienst.
Alle machen dieses Fest doch nur wegen der Geldgeschenke,doch nicht aus Glaubensueberzeugung.
Die Eltern vieler sieht man auch nur an diesem einen Tag in der Kirche.
Nachbarn kommen und leihen sich ein Gesangbuch ,eines kaufen für diesen einen Tag lohnt sich nicht.
Es ist nur Tradition,mehr nicht.

truk911 am Mo, 12.05.2025 - 13:27 Link

Ihre Erfahrung in allen Ehren - allgemeingültig ist sie nicht. Nach über 50 Jahre Pfarramt habe ich andere Erfahrungen. Es gilt auch hier das Prinzip von säen und ernten.