Die evangelische und die katholische Kirche eröffnen am 22. April ihre "Woche für das Leben" mit einem Gottesdienst im Osnabrücker Dom St. Petrus.

Die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, und der Diözesanadministrator des Bistums Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, der auch Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, werden den Eröffnungsgottesdienst gestalten. 

Generation Z(ukunft): Zwischen Angst und Perspektive

Die ökumenische Aktion stellt 2023 die Lebenssituation junger Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in den Mittelpunkt und dauert bis zum 29. April, wie Evangelische Kirche in Deutschland und katholische Deutsche Bischofskonferenz mitteilten. Das Motto lautet dieses Jahr "Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive".

Corona, Klimawandel und Krieg hätten die psychischen Belastungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachhaltig verschärft, heißt es in der gemeinsamen Erklärung:

"Soziale Isolation und Zukunftsängste führen bis heute bei vielen jungen Menschen zu krisenhaften Situationen, aus denen sie selbst manchmal keinen Ausweg mehr erkennen können."

Die Aktionswoche wolle daher die Zuspitzung schwieriger Lagen der Generation Z sowie ihre Lebens- und Denkenswelt thematisieren. Neben den Gründen für die Unsicherheiten und Ängste spiele vor allem auch die Frage nach einer Begleitung der jungen Menschen eine große Rolle, die zukunftseröffnende Perspektiven  ermögliche. So möchte man auch einen Beitrag zur Jugendsuizidprävention leisten.

Jugendring-Vorsitzende: Probleme lösen sich nicht einfach in Luft auf

Die evangelische Diakonin Ilona Schuhmacher rechnet damit, dass sich pandemiebedingte psychische Probleme von jungen Leuten nach Corona nicht einfach in Luft auflösen.

"Viele Erfahrungen sagen uns, dass psychische Beeinträchtigungen in einem Jahr nicht wieder ausgeglichen sind und wir nachhalten müssen",

sagte Schuhmacher im März 2022, die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Jugendrings (BJR) und Referentin für Grundsatzfragen und Jugendpolitik bei der evangelischen Jugend Bayern ist.

 In der offenen Kinder- und Jugendarbeit könne man beobachten, dass junge Menschen tolle Angebote anfangs gar nicht mehr nutzen und sich einfach nur mit Freunden treffen wollten. "Sie signalisieren uns, dass sie ihre Ruhe haben wollen - ohne Eltern oder kleine Geschwister, die in den vergangenen zwei Jahren 24 Stunden täglich in der Wohnung um sie herum waren".

Woche für das Leben: Seit über 25 Jahren

Seit mehr als 25 Jahren gibt es die "Woche für das Leben". Sie ist eine ökumenische Initiative der beiden großen Kirchen für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Gemeinden, Institutionen und Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche sind dazu eingeladen, sich mit eigenen Gottesdiensten und Veranstaltungen an der Aktion zu beteiligen.

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