Aus sechs Kirchenkreisen sollen bis zum Jahr 2030 vier werden: Seit rund eineinhalb Jahren liegt das Ziel schon auf dem Tisch, nun macht die bayerische evangelische Landeskirche bei der Reform ihrer Strukturen Ernst.

  • Aus den drei fränkischen Kirchenkreisen Nürnberg, Ansbach-Würzburg und Bayreuth sollen in den kommenden sechs Jahren zwei werden.
  • Gleiches gilt für die Kirchenkreise in Altbayern und Schwaben, also für Augsburg, Regensburg sowie für München und Oberbayern, wie ein Kirchensprecher am Freitag dem Sonntagsblatt sagte. Auch dort sollen aus drei Einheiten zeitnah zwei werden.

Noch heuer treten die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner und der Augsburger Regionalbischof Axel Piper in den Ruhestand. Die Augsburger Bischofsstelle soll einem Beschluss der Kirchenleitung zufolge nicht mehr besetzt werden. Nach einer Neustrukturierung der Region sollen die amtierenden Regionalbischöfe Klaus Stiegler (Regensburg) und Thomas Prieto Peral (München) die beiden neu entstehenden Kirchenkreise im Süden übernehmen.

Kirchenkreise nicht mehr nach Dienstsitz der Regionalbischöfinnen benannt

Die neu zugeschnittenen vier Kirchenkreise sollen künftig auch nicht mehr - wie bislang - nach den jeweiligen Dienstsitzen der Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfe benannt werden, sagte der Sprecher.

Die vakant werdende Stelle des Regionalbischofs oder der Regionalbischöfin in Bayreuth wird zwar neu ausgeschrieben - allerdings schon mit dem Hinweis auf den bevorstehenden Neuzuschnitt der Kirchenkreise. Dieser erfolgt aber erst, wenn auch die amtierende Nürnberger Regionalbischöfin und die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin aus dem Amt scheiden. Ein finaler Termin für diese Ruhestandseintritte steht bisher nicht fest. Laut Kirchensprecher werden im Zuge der Neustrukturierung der Kirchenkreise auch die künftigen Aufgaben und Funktionen von Regionalbischöfen und Kirchenkreisen neu festgelegt.

Dekanate sollen auch weniger werden

Auch auf der Dekanatsebene tut sich aktuell bereits einiges. Dort ist die Zielvorgabe aus den 66 Dekanaten bis 2030 nur noch 44 zu machen - vor allem durch Fusionen im recht kleinteilig strukturierten westlichen Mittel- und in Oberfranken. Aktuell befänden sich folgende Dekanate in einem Zusammenlegungsprozess: Forchheim und Gräfenberg in Oberfranken, Gunzenhausen und Heidenheim in Mittelfranken, Bayreuth-Bad Berneck und Pegnitz in Oberfranken, Nördlingen, Oettingen und Donauwörth in Schwaben, Cham/Sulzbach-Rosenberg und Weiden in der Oberpfalz sowie Selb und Wunsiedel in Oberfranken, sagte der Kirchensprecher.

Darüber hinaus seien "weitere Zusammenschlüsse" in Ober-, Mittel- und Unterfranken angedacht. Außerdem sollen die vorhandenen Prodekanate in den beiden größten bayerischen Städten Nürnberg und München zu Regionen eines gemeinsamen Dekanatsbezirks umgewandelt werden.

Kommentare

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PeterG am Mo, 04.03.2024 - 18:22 Link

Und wie soll in Franken neu aufgeteilt werden? Und welche Dekanate in Franken sind betroffen? Im Artikel fehlen gerade die wesentlichen Informationen.

Oliver Marquart am Di, 05.03.2024 - 10:26 Link

"Aktuell befänden sich folgende Dekanate in einem Zusammenlegungsprozess: Forchheim und Gräfenberg in Oberfranken, Gunzenhausen und Heidenheim in Mittelfranken, Bayreuth-Bad Berneck und Pegnitz in Oberfranken, Nördlingen, Oettingen und Donauwörth in Schwaben, Cham/Sulzbach-Rosenberg und Weiden in der Oberpfalz sowie Selb und Wunsiedel in Oberfranken, sagte der Kirchensprecher."

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