1. St. Walburga-Kirche Benk - die Farbenfrohe
Nachdem die Benker Kirche 1740 einem Feuer zum Opfer gefallen war, wurde an diesem Ort zwischen 1741 und 1744 die St.-Walburga-Kirche im Markgrafenstil errichtet. Hinter eher unscheinbaren Kirchenmauern verbirgt sich ein sehr farbenreich gestalteter Innenraum. Das Zusammenspiel der Deckenfresken und des goldenen Trinitätssymbol mit dem Auge Gottes ist dabei ein echter Blickfang. Eine Besonderheit stellt daneben der in den Farben Gold und Rot gehaltene Kanzelaltar dar.
2. Ordenskirche St. Georgen Bayreuth - die Alte
Nachdem Erbprinz Georg Wilhelm 1702 mit dem Bau seiner barocken Planstadt Bayreuth begonnen hatte, erfolgte 1705 die Grundsteinlegung der Ordenskirche. Sie gilt Experten zufolge als der erste repräsentative Kirchenbau der Markgrafschaft. Besucherinnen und Besucher werden von einer prächtigen Innengestaltung überrascht, wenn sie die äußerlich eher schlicht gehaltene Ordenskirche St. Georgen betreten. Einen Höhepunkt stellt der Kanzel-Orgel-Altar dar, dessen Prospekt der Bildhauer Elias Räntz (1649-1732) gestaltete.
3. Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld - die Große
Die in der Zeit von 1753 bis 1760 erbaute Dreifaltigkeitskirche beeindruckt nicht bloß mit ihrer prächtigen Innenraumgestaltung, sondern vor allem mit ihrer Größe. Mit mehr als 800 Plätzen erinnert die Markgrafenkirche von Neudrossenfeld vielmehr an einen Festsaal als an eine Kirche. In den schmuckvollen Jakobsaltar wurden alte Kunstwerke aus der Vorgängerkirche verbaut. Was damals eine Sparmaßnahme war, ist heutzutage ein echtes Juwel für Besucherinnen und Besucher.
4. St. Batholomäuskirche Bindlach - die Prächtige
Die in der Bindlacher Ortsmitte gelegene Batholomäuskirche gilt als die prächtigste Markgrafenkirche Oberfrankens und war Urpfarrei des Bayreuther Landes. Mit dem 1766 begonnen Bau der Kirche wurden die renommiertesten Baumeister, Architekten und Maler der Zeit beauftragt. Hervorzuheben ist das sehr eindrucksvolle Deckengemälde des Hofmalers Wilhelm E. Wunder (1713–87), welches die Himmelfahrt Jesu zeigt. Besonders bekannt ist die Kirche aber für ihren barocken Kanzelaltar.
5. St.-Jakobus-Kirche Creußen - die Engelsreiche
Wer Engel liebt, ist hier genau richtig: Die St.-Jakobus-Kirche Creußen zieren mehr als 160 Engel – einige von ihnen sind direkt sichtbar, andere muss man etwas suchen. Doch die Markgrafenkirche in Creußen, die Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist, hat noch andere Besonderheiten zu bieten, darunter einen prachtvollen Hochaltar, fein gearbeiteten Stuck, mächtige Emporen mit detailreichen Adelslogen und ein vom Künstler Elias Räntz (1649-1732) geschnitztes Orgelgehäuse.
6. St.-Nikolaus-Kirche Alladorf - die Unbekannte
Eine kleine, eher unbekannte Markgrafenkirche befindet sich in Alladorf in Markt Thurnau bei Kulmbach. Die von 1742 bis 1743 erbaute Kirche beherbergt einen in Rot und Gold leuchtenden Kanzelaltar des Kulmbacher Bildhauers Johann Georg Brenk. Er stand zuvor in der St.-Johannis-Kirche in Bayreuth. Ein echtes Juwel der St.-Nikolaus-Kirche ist ein rund 2,65 Meter hoher Taufengel, der das Taufbecken auf seinen Schultern trägt.
7. Spitalkirche Hl. Geist Kulmbach - die Kunstvolle
Die Spitalkirche steht inmitten der Altstadt von Kulmbach. Sie wurde von 1738 bis 1739 unter dem Baumeister und späteren Stadt- und Ratsmaurermeister J. G. Hoffmann erbaut. Der Kirchturm kam erst 1749 hinzu. Ein echtes Juwel der Spitalkirche Hl. Geist in Kulmbach ist das Bilderflies an den Emporen, das sich aus 44 Einzelbildern zu biblischen Geschichten zusammensetzt. Auch die Deckenmalerei, die die Himmelfahrt Jesu darstellt, ist imposant.
8. Spitalkirche Bayreuth - die Schätzesammlerin
Die von 1748 bis 1750 neu erbaute Spitalkirche befindet sich am unteren Marktplatz in der Bayreuther Fußgängerzone und fällt durch ihre detailreiche Außenfassade ins Auge. Die Kirche, deren Ursprünge Historikern zufolge vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, prägt in ihrer heutigen Gestalt als Barockkirche das Stadtbild Bayreuths. Betritt man die Kirche, so offenbart sich ein wahrer Reichtum an Kunstschätzen, darunter Emporenbilder des Malers Elias Brentel (1567-1649), Deckengemälde von Johann B. Müller (1690-1758), Stuck des Stukkateurs Rudolf Albini (1719-1797) und ein Altarbild von Philipp Heinel (1800-1843).
9. Stiftskirche St. Maria Himmelkron - die Umgestaltete
Die Stiftskirche in Himmelkron bei Kulmbach war einst Mittelpunkt eines 1279 gegründeten Zisterzienserinnenklosters. Ab 1668 ließ der Markgraf Christian Ernst (1644-1712) die gotische Stiftskirche durch seinen italienischen Hofarchitekten Antonio Porta (1631-1702) barockisieren. Die Stiftskirche, die in den folgenden Jahrzehnten stetig weiter modernisiert wurde, war damit eine der ersten Kirchen im Markgrafenstil. Heute ist die Stiftskirche St. Maria das Zentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Himmelkron.
10. Markgrafenkirche Weidenbach - die Ausgewogene
Die Markgrafenkirche im mittelfränkischen Weidenbach wurde 1735 und 1736 gebaut, um die stark baufällig gewordene Vorgängerkirche zu ersetzen. Mit zwei Emporen, die sich über das Hauptschiff erheben, bietet sie Platz für 1.200 Menschen. Der Innenraum der Kirche ist sowohl vom Stil des Barock als auch vom Klassizismus geprägt. Wer in der Fürstenloge sitzt, blickt direkt auf den prachtvollen Kanzelaltar mit Orgel.
Markgrafenkirchen in Bayern - Infos und Tipps
In der Zeit der Markgrafschaft Bayreuth-Brandenburg zwischen 1603 und 1810 wurden viele Kirchen neu erbaut oder im Markgrafenstil umgebaut. Besonders in und um Bayreuth herum sind etliche durch die Hofkünstler reichhaltig und künstlerisch hochwertig ausgestaltet. Dabei sind Kunstwerke von europäischem Rang entstanden. Hier geht es zur Seite der bayerischen Landeskirche über die Markgrafenkirchen in Bayern.