Nach "Die 10 Gebote", "Amazing Grace" und dem "Luther-Musical" kommt jetzt das nächste evangelische Mitmach-Musical zu uns: "Martin Luther King". Am 9. Februar ist Premiere in der Grugahalle in Essen. Dann beginnt die Probephase für die großen Konzerte auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni.

Im März 2020 wird "Martin Luther King" in Bayreuth aufgeführt. Dazu werden etwa 2.000 Sängerinnen und Sänger gesucht, die mitmachen möchten. Das können regionale Chöre sein, aber auch Einzelpersonen, die einfach nur gerne singen und bei solch einem Megaprojekt mitmachen möchten. Am 19. April findet in der Oberfrankenhalle Bayreuth eine erste Informationsveranstaltung statt. Die deutschen Texte und Songs über Martin Luther King hat der Pastor, Musiker und Journalist Andreas Malessa geschrieben. Er ist auch ein ausgewiesener Kenner der Geschichte des Bürgerrechtlers Martin Luther King.

Martin Luther King wurde am 15. Januar 1929 geboren.

Sein Urgroßvater war Sklave, sein Vater hatte 1934 eine Reise nach Deutschland unternommen und war so begeistert von Martin Luther und Dietrich Bonhoeffer, dass er seinen damals fünfjährigen Sohn, der als Michael King getauft war, in Martin Luther King umbenannte. "Michael Dietrich King hätte nicht funktioniert", so Malessa.

Martin war sehr begabt, hat zwei Klassen in der Schule übersprungen, studierte Soziologie und Theologie. Er beschäftigte sich mit Karl Marx, Mahatma Gandhi, und mit Dietrich Bonhoeffer. Als ihn Willy Brandt 1964 nach Deutschland einlädt, predigt Martin Luther King trotz einiger Widerstände in der Berliner Marienkirche am Alexanderplatz. Sein Thema: "Wer zum Bösem schweigt,  ist ebenso schuldig wie der, der es zulässt." Damit hat er, so Malessa, "den Keim gesetzt zur Bürgerrechtsbewegung in den USA".

Martin Luther King ist der bekannteste Sprecher der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Die Rassentrennung in den Südstaaten der USA trennt alles in Schwarz und Weiß: Schulen, Kirchen, Ämter, Busse und Züge, selbst Toiletten und Waschbecken. Die Farbigen organisieren einen Busboykott. Sie halten zu Hunderttausenden lange Protestmärsche ab nach Washington, um für Arbeit und Freiheit zu demonstrieren.

Martin Luther King erlebte auch Rückschläge, kam einige Male ins Gefängnis, das FBI hatte ihn auf dem Kieker. Der Ku-Klux-Klan und andere militante Weiße ermordeten Bürgerrechtler und legten Bomben gegen den Prediger. "Martin Luther King ist ein Beter, für den die Frömmigkeit nicht ins stille Kämmerlein gehörte, sondern auf die Straße, weil Religion zwar Privatsache ist, aber durch meinen Lebensstil auch meine Ansichten in die Öffentlichkeit wirken", so Andreas Malessa.

Am 4. April 1968 wird Martin Luther King von einem mehrfach vorbestraften Rassisten erschossen. Aber er hinterlässt ein kraftvolles Erbe: die Utopie einer Gesellschaft, in der man die Menschen nicht nach Rasse, Religion und Bildung auseinander sortiert, sondern eine Gesellschaft, die sich als eine Familie unter Gott versteht.