Zwei Männer, die auf den ersten Blick nur die Namensgleichheit vereint. Zwei Männer, die in unterschiedlichen Zeiten zu unterschiedlichen Bedingungen lebten. Doch trotzdem ist ihnen vieles gemein: Ihr Kampf gegen Autoritäten.

Der Reformator Martin Luther überzeugte seine Anhänger mit klugen Reden und einnehmender Wortwahl genauso wie er seine Gegner mit derselben Gabe anklagte. Nicht anders machte es 400 Jahre später der amerikanische Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968). "I have a dream" waren seine geflügelten Worte, die das Lebensgefühl einer ganzen Gemeinschaft zusammenfassen.

Der Name "Luther" scheint vorausdeutend. Denn er stammt vom althochdeutschen "liut", was so viel bedeutet wie "Volk" oder "Leute". Eine andere Ableitung kommt vom althochdeutschen "heri" und wird mit "Krieger" übersetzt. Das Volk war für beide Redner immer Dreh- und Angelpunkt ihres Anliegens und machte sie zu unvergesslichen Persönlichkeiten der Geschichte.

Berühmte Zitate von Martin Luther

  • "Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott." (Großer Katechismus)
  • "Die Lehre, dass man kirchliche Bußstrafen in Strafen des Fegefeuers umwandeln könne, ist ein Unkraut, das augenscheinlich gesät wurde, als die Bischöfe schliefen." (Thesen über den Ablass)
  • "Aber es ist schwierig, dass einer, der durch Gaben des Geistes ausgezeichnet ist, sich nicht überheben soll." (Tischreden)
  • "Anstrengungen machen gesund und stark." (Tischreden)
  • "Die Welt hat nicht einen solchen Ekel an mir, als mein Ekel an dieser Welt ist." (Tischreden)
  • "Jede Art Berufung ist bedeutsam und nötig, damit das Gewissen gewiss sei." (Tischreden)
  • "Werden wir das Schwert über dem Papst zücken, so werden wir uns selber treffen." (Tischreden)
  • "Wirklich übersetzen heißt: etwas, das in einer andern Sprache gesprochen ist, seiner Sprache anpassen."

Berühmte Zitate von Martin Luther King

  • "Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird." (Aus der Rede "I have a dream" am Lincoln Memorial in Washington D.C. am 28. August 1963)
  • "Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen." (Warum wir nicht warten können. Düsseldorf, 1967. Übersetzer: Hans Lamm)
  • "Unsere Leidenskraft ist ebenso groß wie eure Macht, uns Leiden zuzufügen. Tut mit uns, was ihr wollt, wir werden euch trotzdem lieben. (…) Werft uns ins Gefängnis, wir werden euch trotzdem lieben. Werft Bomben in unsere Häuser, bedroht unsere Kinder, wir werden euch trotzdem lieben." (Die Kraft zum Lieben. Konstanz, 1964. Übersetzer: Hans-Georg Noack)