Als Sängerin einer Cover-Rockband muss frau sich behaupten. Zwölf Jahre lang tat Suzan Baker dies als Frontfrau von "Mac Loud" und legte rund 100 Shows pro Jahr vor Tausenden Besuchern hin. "Während meine Jungs sich in den Pausen oder nach den Gigs mit den weiblichen Fans beschäftigten, unterhielt ich mich mit den Leuten oft über deren Sorgen und auch über meine christliche Sichtweise", beschreibt Suzan diese Zeit. Missionarischer Eifer war und ist dabei nie ihr Antrieb. Aber das Lesen in der Bibel und die regelmäßige Exegese hatten da schon ihren Alltag geprägt. "Meine Mission ist höchstens, dass ich singend ein bisschen mehr Freude in diese Welt bringen will", sagt sie. Klingt abgedroschen, aus dem Mund der 53-Jährigen wirkt dieses Ansinnen aber authentisch.

Vielleicht ist es auch dieser unkomplizierte Zugang zu der durchaus noch als "Rock-Lady" durchgehenden Musikerin, der Gespräche über Glaubenserfahrungen und -hoffnungen für viele leichter macht. Sogar wenn es um Zweifel geht. Dann klopft Suzan ihrem Gegenüber gerne auf die Schulter, sagt Sätze wie "Ich höre doch auch nicht mit dem Autofahren auf, nur weil ich mit meiner Werkstatt unzufrieden bin" oder "Wenn du in einer Krise steckst, dann hilft dir auch kein Physiker". Und trifft mit dieser Lockerheit oft direkt ins Herz.

Flamenco und Konzertprogramme

Seit 2010 produziert die in Bad Staffelstein lebende Sängerin eigene Lieder und arbeitet mit dem vom Flamenco geprägten Gitarren-Virtuosen Dennis Lüddicke an Musikprojekten. Das Duo erarbeitet Konzertprogramme, in die viele persönliche Erzählungen mit einfließen. Warum ihr Glaube ihr Antrieb ist, das sagt sie dabei manchmal ausdrücklich, ein andermal fließen ihre Erfahrungen mit der Bibel subtil in die Texte und Moderationen ein.

Immer wieder tut sich die Musikerin auch mit Geistlichen zusammen und lädt zu besonderen Gottesdiensten. Die sind dann – natürlich – von Musik geprägt, aber auch von Suzans Texten. "Gerne spreche ich dann über die vielen kleinen Dinge im Leben, durch die sich Gott mitteilt. Und manchmal sehe ich an der ein oder anderen Träne in der Kirchenbank, dass sich die Menschen darin wiederfinden", erklärt sie.

Die erste gemeinsame CD "The Heart Matters" mit eigenen Kompositionen des Künstlerpaares erschien 2017. Im Lied "Regenbogen", in dessen Videoclip eine Streit- und Versöhnungsgeschichte eines jungen Paares erzählt wird, singt Suzan bewusst über Jesus Christus als "strahlenden Sieger über jeden Sturm".

Christmas-Songs

Suzans Werke sind durch eine bildreiche Lyrik und Tiefgründigkeit gekennzeichnet und erzählen von Selbst-Erlebtem und -Erfahrenem. "Der Glaube an Gott und Jesus Christus stellt ein zentrales Thema meines Lebens und Schaffens dar", bekräftigt sie. Die neue CD "Christmas Songs" war ein Herzensanliegen der beiden. Frei von jeglichem musikalischen Grenzdenken bei den Arrangements treffen Stücke von Johann Sebastian Bach auf Jazziges von Nat King Cole bis hin zu traditionellem Liedgut. Aus dem tiefen Bedürfnis heraus, auch in der Weihnachtszeit von Gott zu singen, gelangen Suzan mit "Sweet Jesus" und "Komm, geh mit mir nach Bethlehem" zwei geschmackvolle Eigenkompositionen, die ihre Liebe zu Gott hörbar machen sollen.