Die bayerische Landesliste des Immateriellen Kulturerbes wird um drei Traditionen länger. Wie der bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bekanntgab, zählen nun auch die Nürnberger Epitaphienkultur, die Fürther Michaeliskirchweih und das Wirken der Nürnberger Naturhistorischen Gesellschaft dazu.
Die Nürnberger Epitaphienkultur findet sich auf den Friedhöfen St. Johannis und St. Rochus. Es handelt sich dabei um metallene Gedenktafelen mit Inschriften für die Verstorbenen, die an den Gräbern aus liegenden Sandsteinblöcken befestigt sind. Die Epitaphienkultur sei durch mehrfache historische Neuschöpfungen und Neuinterpretationen geprägt, hieß es. Sie stelle »eine moderne Form der Trauerarbeit dar, greift aber auch eine Tradition auf, die seit dem 16. Jahrhundert für die Nürnberger Friedhöfe prägend wurde«. Hier liegen die Gräber von Albrecht Dürer, Veit Stoß oder Ludwig Feuerbach. Tausende Touristen besuchen jährlich vor allem St. Johannis. In diesem Jahr feiern die Grabstätten ihr 500-jähriges Bestehen.
25 Traditionen sind immaterielles Kulturerbe in Bayern
Die Fürther Michaeliskirchweih sei ein Beispiel für die Tradition der Stadtkirchweihen in Franken, erklärte Spaenle weiter. Als eine der größten Stadtkirchweihen in Bayern habe sie eine große regionale Strahlkraft. Das Wirken der Nürnberger Naturhistorischen Gesellschaft hält das Ministerium für ein Beispiel für die Tradierung von Wissen um die Natur und das Universum und zugleich »ein lebendiges Beispiel für bürgerschaftliches Engagement«.
Die bayerische Landesliste des immateriellen Kulturerbes hat rund 25 Einträge, darunter den Drachenstich zu Furth im Wald, das Spitzenklöppeln im Bayerischen Wald, die Kinderzeche in Dinkelsbühl oder die Techniken der Kirchenmaler.