Schüsse am Grab: Vikar Göpffarth wird bei seiner ersten Beerdigung in Oberbayern überrascht - und berührt. Ein Nachdenken darüber wie wir einander wertschätzen - und wann.
Der Friedhofsgärtner Martin Albert beobachtet, dass die Diskussion um umweltschädliche Schottergärten mittlerweile auch auf Friedhöfen geführt wird. Angehörige verzichteten zunehmend auf Schotter, Kies und Steine.
In 20 bis 25 Jahren werden die Angehörigen der geburtenstarken Jahrgänge sterben. Die Hinterbliebenen der Babyboomer wollen von ihnen anders Abschied nehmen als es Trauernde heute müssen, meinen Verfechter von lebendigeren Friedhöfen.
Wie soll meine Bestattung ablaufen? Und wie soll sie bezahlt werden? Etliche beschäftigen sich schon zu Lebzeiten mit ihrer Beerdigung. Oft wollen sie Angehörige entlasten. Auch Klaus Dirschauer und seine Frau haben schon eine Menge vorbereitet.
In Osteuropa kann der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erst seit den 1990er Jahren systematisch nach Kriegstoten suchen und sie würdig bestatten. Arbeit gibt es noch für viele Jahre. Einer der "Umbetter" ist der 35-jährige Artur Berger. Volksbund Kriegsgräberfürsorge birgt jährlich Tausende Weltkriegstote.
Die Inschriften auf alten jüdischen Grabsteinen verwittern zusehends – vielerorts in Bayern werden sie deshalb auf verschiedene Weise dokumentiert. In Franken nutzen Experten nun eine erfolgversprechende Methode, indem sie 3D-Modelle erstellen.
Jahrelang hat Melanie May als Flugbegleiterin gearbeitet. Doch irgendwann fehlte ihr der Sinn bei der Arbeit. Sie sattelte um - und eröffnete ihr eigenes Bestattungsunternehmen.
Seit über 500 Jahren gibt es im Nürnberger Stadtteil St. Jobst den Friedhof neben der Kirche. An einer viel befahrenen Straße bildet das Ensemble einen grünen Ruhepol in der Stadt. Nun hat es den Titel "Oasenfriedhof" erhalten.
Keine Ausstellung gleicht der anderen. Noch bis Ende September stellen auf sechs evangelischen Friedhöfen in Bayern 28 Kunstschaffende Werke aus, die sich mit Tod und Vergänglichkeit befassen - in Bildern, Videos, Installationen oder Skulpturen.
Friedhöfe sind Orte der Würde und des Gedenkens. Dass sie deswegen nicht immer Orte der Stille sein müssen, beweisen mobile Friedhofscafés. Mitten unter den Toten spenden sie den Lebenden Trost.
Von Jutta Olschewski und Julia Riese | 5. August 2022
Kompostierung, Aquamation, Gefriertrocknung, die Asche mit Baumsamen verbinden: Auch über den Tod hinaus können wir unseren ökologische Fußabdruck verringern. Wir erklären die neuesten Trends.
Der Ansbacher Stadtfriedhof mit seinen 160 Gruftanlagen ist etwas Besonderes. Doch die jahrhundertealten Gräber aus Sandstein bröckelten Jahrzehnte vor sich hin. Bis zum Herbst soll die Sanierung der ersten beiden Teilabschnitte fertig werden.
"Alle Wege führen nach Georgensgmünd" - unter diesem Motto stehen die "Totenwegstafeln", die die Gemeinde im Ort aufgestellt hat. Sie berichten von den Wegen der jüdischen Leichenzüge in früheren Zeiten.
Aufbrausend wie das Wasser, beschützend wie ein Arm auf einer Schulter. Der Künstler und Steinmetz Dominik Schleicher will menschliche Eigenschaften der Verstorbenen in Grabsteinen spiegeln.
Seit 500 Jahren werden auf dem Nürnberger Johannisfriedhof Menschen unter Sandstein bestattet. Auf den Grabmalen finden sich bis heute Epitaphien - aufwändige Reliefs aus Metall. Thomas Haydn ist einer der letzten, die diese Kunst beherrschen.
Drei jüdische Friedhöfe hat der Ort Schnaittach. Die letzten Zeugen eines einst blühenden Lebens auf dem fränkischen Land. Bei Führungen kann man mehr darüber erfahren.
Wer seine letzte Ruhestätte gern idyllisch und mit Bergblick hätte, der ist in Mittenwald richtig. Im Mai wurde dort der erste Naturfriedhof in den bayerischen Alpen eröffnet - und der zugleich höchstgelegene in Deutschland. Die Nachfrage ist groß.
Von Christiane Ried und Brigitte Bitto | 18. Juli 2021