Vor über 130 Jahren legten christliche Frauen in Nordamerika den Grundstein für die Bewegung des Weltgebetstags. Heute sind Frauen in über 120 Ländern und allen Regionen der Welt miteinander verbunden.
Der Weltgebetstag setzt sich ein für Gerechtigkeit, Frieden und die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit. Der Tag wird begleitet mit Aktionen und Kampagnen.
Die Weltgebetstage beschäftigen sich jedes Jahr mit einem anderen Land der Welt. Die Länder werden bestimmt bei der Internationalen Weltgebetstagskonferenz, die alle vier bis sechs Jahre stattfindet und zu der rund 200 Frauen aus aller Welt anreisen. Slowenien wurde bei der Konferenz im Jahr 2012 dazu bestimmt, die Gottesdienstordnung für das Jahr 2019 zu verfassen.
Gottesdienste des Landes
Für jeden Gottesdienst werden eine eigene Gottesdienstordnung sowie Materialien erarbeitet. Die Internationalen Geschäftsstelle schickt die Gottesdienstordnung dann in alle Welt – dort werden die Texte in die jeweilige Landessprache übersetzt. Die Verfasserinnen der jährlichen Gottesdienstordnung greifen meist gesellschaftskritische Fragen und Probleme in ihrem Land auf.
Im Deutschen Weltgebetstagskomitee sitzen Vertreterinnen aus zwölf Mitgliedsorganisationen und neun Konfessionen. Dadurch wird sichergestellt, dass in der Übersetzung die unterschiedlichen christlichen Konfessionen und ihre liturgischen Besonderheiten vertreten sind.
Der Weltgebetstag schärft den Blick für weltweite Herausforderungen wie Armut, Gewalt gegen Frauen und Klimawandel. Aus den Vorbereitungen zum Weltgebetstag sind im Laufe der Jahre zahlreiche Initiativen entstanden: von Bildungs-Angeboten für Kinder und Jugendliche, über ökumenische Frauen-Frühstücke, Kooperationen mit Weltläden und dem "fairen Handel" bis zu Beratungsangeboten für Zwangsprostituierte.
Leitbild Weltgebetstag Deutschland
Der Weltgebetstag Deutschland hat eigene Statute erarbeitet. Dazu gehören eine Vision, eine Mission und ein gemeinsames Werteverständnis:
Unsere Vision
Weltweit leben Menschen in Gerechtigkeit und Frieden.
Die christliche Botschaft ist lebendig.
Sie erfüllt Menschen mit Freude und Sinn
und ermutigt zum Handeln.
Unsere Mission
Wir sind weltweit und vor Ort zu Hause –
als Teil einer internationalen Basisbewegung.Wir feiern in Vielfalt und bewegen Ökumene –
im jährlichen Gottesdienst
von Frauen aus einem anderen Land der Erde.Wir hören auf Frauen, lernen voneinander, beten miteinander
und erheben unsere Stimme –
als christliche Frauen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Konfessionen.Wir engagieren uns durch unsere Projektarbeit dafür,
dass Frauen weltweit in Gerechtigkeit und Würde leben können.
Unsere Werte
Solidarität
Offenheit
Respekt
Mut
Kreativität
Wer ist Mitglied im deutschen Komitee?
- Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG)
www.mennoniten.de - Bund Alt-Katholischer Frauen Deutschlands
www.baf-im-netz.de - Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland
www.baptisten.de - Bundesverband der Gemeindereferent/innen und Religionslehrer/innen i.K. in den Diözesen der Bundesrepublik Deutschland e.V.
www.gemeindereferentinnen.de - Die Heilsarmee in Deutschland K.d.ö.R.
www.heilsarmee.de - Evangelische Brüderunität – Herrnhuter Brüdergemeine
www.ebu.de - Evangelische Frauen in Deutschland e. V.
www.evangelischefrauen-deutschland.de - Frauenwerk der Evangelisch-methodistischen Kirche
www.emk-frauen.de - Katholischer Deutscher Frauenbund
www.frauenbund.de, www.frauenbund-bayern.de - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
www.kfd.de - Katholische Frauenseelsorge
www.frauenseelsorge.de - Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland
www.obkd.de
Weltgebetstag
In mehr als 120 Ländern organisieren und gestalten Frauen jedes Jahr den Weltgebetstag am ersten Freitag im März. Die vor fast 140 Jahren in den USA entstandene Glaubensinitiative gilt heute als größte Basisbewegung von Christinnen. Jedes Jahr wird die Lebenssituation von Frauen eines bestimmten Landes oder einer Region ins Zentrum gestellt: 2024 war das Thema Palästina, 2025 die Cookinseln im Südpazifik. Sein deutschsprachiger Titel lautete: "wunderbar geschaffen!"
Im Jahr 1927 wurde erstmalig international ein Weltgebetstag von christlichen Frauen unterschiedlicher Konfessionen gefeiert. Die Frauen wollen seitdem Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen sowie für die Gleichberechtigung von Frauen in Kirche und Gesellschaft kämpfen. "Als eine der ersten engagierten sie sich für Umweltschutz. Unerschrocken traten sie gegen Rassismus und Intoleranz ein", erläutert das deutsche Weltgebetstags-Komitee mit Sitz in Stein bei Nürnberg.
In vielen Gemeinden Deutschlands gilt der Weltgebetstag als die lebendigste, langjährigste und oft auch einzige ökumenische Initiative. Dabei stehen spirituelle, religiöse und gesellschaftliche Fragen sowie das politische Engagement für Frauenrechte im Vordergrund. Das Ökumene-Event findet oft in Kooperation mit Frauen-Netzwerken, Eine-Welt-Läden, Kinos oder Buchläden statt.
Der Weltgebetstag wurde von christlichen Frauen gegründet, aber inzwischen feiern auch Männer mit. Christlicher Glaube, Gebet und das aktive Handeln für eine gerechte Welt gehören nach Angaben der Organisatorinnen beim Weltgebetstag untrennbar zusammen. Sichtbares Zeichen dafür sind etwa die Kollekten aus den Gottesdiensten. Mit dem Erlös werden Projekte in aller Welt unterstützt.
1887 versammelten sich Christinnen erstmals zu einem Frauengebetstag in den USA. Ein erster ökumenischer Weltgebetstag in Deutschland fand 1947 im Berlin der Nachkriegszeit statt. Seit Anfang der 1960er-Jahre engagieren sich auch römisch-katholische Frauen vermehrt in der Bewegung. 1968 wurde in Schweden ein Internationales Weltgebetstagskomitee gegründet. Seit 1970 treffen sich Frauen aus allen Regionen der Welt in der Regel alle vier Jahre, um die zukünftigen Länder und Bibelstellen auszuwählen.
Unser Dossier mit Artikeln, Hintergrundinformationen, Interviews und Material finden Sie unter diesem Link.
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