Kartenzahlung bei der Kollekte im Sonntagsgottesdienst war gestern, heute wird der Klingelbeutel digital herumgereicht: Die bayerische Landeskirche hat ein eigenes Internetportal gestartet, um auch in Corona-Zeiten für die einzelnen Kollektenempfänger Spenden sammeln zu können. "Viele Werke und Einrichtungen sind dringend auf die Gelder aus den Sonntagskollekten in den Gottesdiensten angewiesen", sagte Kirchenrat Raphael Quandt, der das neue Portal mit einem Team und Unterstützung des landeskirchlichen Kompetenzzentrums Fundraising in Ansbach auf die Beine gestellt hat.

Funktionen der Online-Kollekte

Ziel war es, noch vor dem ersten Advent mit dem Portal an den Start zu gehen, erläuterte Quandt. Man habe dafür den Kollektenplan der Landeskirche digitalisiert - jeder Spender kann unter www.sonntagskollekte.de seinen Wunschempfänger selbst auswählen. Die Seite richtet sich zum einen direkt an die Spender, die nun gebündelt aufgezeigt bekommen, an welche Werke und Einrichtungen sie spenden können. Zum anderen richtet sich das Portal aber auch an kirchliche Einrichtungen und Gemeinden.

Die Seite verfügt über einen Generator für QR-Codes, die zum Beispiel mit dem Smartphone eingescannt werden können und dann direkt auf das Spendenportal weiterleiten.

Einsatzmöglichkeiten

Ein solcher Code oder auch die Adresse des Kollektenportals selbst könne etwa bei Livestreams oder Youtube-Videos eingeblendet, im Gemeindebrief oder in Newsletter eingebettet, im Schaukasten ausgehängt oder auf andere Wege verbreitet werden. Die neue Internetseite soll in den kommenden Wochen noch fortlaufend optimiert werden.

Endgültige Zahlen, wie rückläufig die gesammelten Spendengelder bei den Sonntagskollekten seit Beginn der Pandemie wirklich sind, gibt es nur teilweise, erläuterte Quandt. Im ersten Shutdown im Frühjahr, als wochenlang keine Gottesdienste mehr gefeiert werden durften, gab es Einbrüche von bis zu 90 Prozent.

Gerade für kleine Einrichtungen und Werke als Empfänger der Spenden sei dies problematisch. Zwar würden inzwischen wieder Gottesdienste gefeiert, die Zahl der Besucher - und damit der potenziellen Spender - sei jedoch beschränkt.