Suchmaschinenoptimierung oder abgekürzt SEO (von englisch: Search Engine Optimization) sorgt dafür, dass Artikel im Netz gefunden werden. Daher betrifft das Thema alle, die in irgendeiner Form Texte ins Internet stellen. Denn die Chance, viele Menschen zu erreichen, haben wir eigentlich nur dann, wenn unsere Inhalte gut auffindbar sind.
Wir kennen das ja von uns selbst. Wenn wir Informationen zu einem bestimmten Thema suchen, gehen wir entweder auf eine Webseite, von der wir uns Expertise in diesem Bereich erwarten. Oder, und das ist weit häufiger der Fall, wir gebe den Begriff oder die Begriffe bei Google ein (andere Suchmaschinen spielen derzeit kaum eine Rolle). Und so wie wir machen das die meisten Internet-Nutzer*innen. Daher ist es wichtig, dass Google unsere eigenen Texte im Netz gut findet – und sie als relevant für bestimmte Suchanfragen einschätzt.
Das wichtigste bei SEO: Der Content (Inhalt)
Suchmaschinenoptimierung ist keine Hexerei. Wir können Google zwar vorübergehend auch nur vorgaukeln, dass unsere Inhalte relevant wären, aber die Suchmaschine ist ziemlich schlau. Sie wird es relativ schnell merken – und uns dafür abstrafen, indem sie uns als irrelevant einstuft. Der erste und wichtigste Schritt bei SEO ist also: Relevanter Inhalt, oder auf Englisch Content.
Bevor wir einen Text veröffentlichen, für den wir uns möglichst viele Leser*innen wünschen, sollten wir uns also fragen: Ist das wirklich ein spannendes und relevantes Thema? Das ist die Grundvoraussetzung. Dabei können wir noch zwischen Themen unterscheiden, die aktuell interessant sind (meistens auf ein bestimmtes Ereignis bezogen) und solchen, die zeitlos sind.
Aber nicht nur das eigentliche Thema ist relevant für Google. Die nächsten sechs Schritten helfen, den Artikel zu strukturieren und den Content richtig aufzubereiten.
Schritt 2: Die Keywords (Schlüsselwörter)
Wir haben also einen Text, der sich um ein relevantes Thema dreht, das viele Leute interessieren könnte. Nun geht es darum, herauszufinden, welcher Aspekt am Thema die meisten Leute interessieren könnte. Ein Beispiel: Unser Text erzählt das Leben von Dietrich Bonhoeffer. Mit Sicherheit ein relevantes Thema, das viele User*innen interessieren wird.
Doch Bonhoeffers Leben hat viele spannende Aspekte. Welche sind es, die die meisten Menschen interessieren, und die deshalb unsere Schlüsselwörter, auf Englisch Keywords sind? Ein einfacher Weg, das herauszufinden, ist: Selber googlen. Und zwar in diesem Fall unser Hauptthema, Dietrich Bonhoeffer, verbunden mit Aspekten, die am interessantesten sein könnten. Beispielsweise "Widerstand", "NS-Zeit" oder "Gedichte". Google verrät uns dann die Anzahl der jeweiligen Suchergebnisse – und wir haben einen klaren Hinweis, was die Leute an unserem Thema am meisten interessiert.
Schritt 3: Der Aufbau – Überschrift, Einleitung, Zwischenüberschriften
Wir haben nun herausgefunden, welcher Aspekt die meisten Leute an unserem Thema interessiert. Um im Beispiel zu bleiben: Die meisten Menschen interessieren sich im Zusammenhang mit Dietrich Bonhoeffers Leben für "Widerstand" und "NS-Zeit". Das sind also unsere beiden Keywords – und diese sollten wir überall dort platzieren, wo es nötig ist.
Nun ist Google wie wir: Es liest Texte von oben nach unten aus, scannt zunächst die Überschrift, dann die Einleitung (den Teaser) und anschließend den Artikel, insbesondere die Zwischenüberschriften. Überall dort sollte nun unser Oberthema (Dietrich Bonhoeffer) sowie die von uns identifizierten Keywords auftauchen: In der Überschrift, in der Einleitung und in der ersten Zwischenüberschrift.
Schritt 4: Gut lesbarer Textinhalt
Google ist noch in einem weiteren Punkt wie wir: Es schätzt gut lesbare, nicht zu kompliziert oder umständlich formulierte Texte. Das heißt für uns: Wir sollten keine zu langen, verschachtelten Sätze bilden. Lieber mal einen Punkt setzen anstatt Relativsatz an Relativsatz zu hängen. Wir sollten auch nicht zu oft Passivkonstruktionen ("Bei der Versammlung wurde den Anwesenden gedankt") verwenden. Aktive Formulierungen sind meist klarer ("Bei der Versammlung dankte die Vorsitzende den Anwesenden").
Schritt 5: Verlinkungen setzen (Links)
Nun haben wir also einen Text zu einem relevanten Thema, haben die wichtigsten Keywords dazu herausgefunden und sie so im Text verbaut, dass Google die Relevanz unseres Artikels erkennen sollte. Außerdem ist unser Text gut lesbar. Was Google ebenfalls schätzt: Verlinkungen, und zwar sowohl zu unseren eigenen Inhalten als auch zu externen. Die Suchmaschine leitet daraus nämlich ab, dass es uns wirklich ernst mit dem Thema ist und wir wirklich nützliche Informationen dazu liefern können.
So sollten wir also sowohl auf eigene Artikel verlinken als auch auf externe. Bei den externen ist es wichtig, dass diese als besonders relevant für das jeweilige Thema sein sollten. Welche das sind, finden wir ebenfalls bei Google heraus: Indem wir unser Thema einfach googlen und uns die als erstes angezeigten Suchergebnisse anschauen.
Schritt 7: Nicht übertreiben
SEO ist eine praktische und sehr wichtige Sache, wir sollten es aber auch nicht übertreiben. Wie gesagt kann sie keine Wunder vollbringen. Wenn wir einen Bericht über unser Gemeindefest vom vergangenen Sonntag schreiben, werden wir damit voraussichtlich keine Millionen User*innen erreichen. Aber das wollen wir wahrscheinlich auch nicht. Trotzdem helfen uns die oben beschrieben Schritte, den Text gut und sinnvoll zu strukturieren. Und das ist ja auch schon was.
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Auch die Technik ist wichtig
Weitere Faktoren, die beeinflussen, wie Google unsere Inhalte bewertet, können auch technischer Natur sein:
- Wie schnell lädt meine Seite? Vor allem große Bilddateien können die Webseite langsamer machen. Die Bilder sollten also nicht zu groß sein.
- Ist meine Webseite insgesamt gut strukturiert?
- Werden meine Inhalte auf allen Endgeräten (Laptops, Tablets, Smartphones) gut angezeigt?
Diese Fragen sollten wir auch klären, am besten zusammen mit jemandem, der oder die mindestens über technische Grundkenntnisse verfügt.
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