Seit einem halben Jahrhundert stellen Klimaexperten die Frage, ob Menschen auch in Zukunft noch auf der Erde leben können. Nüchtern betrachtet ist es nicht schlimm, wenn der Mensch ausstirbt – der Planet kam sehr lange sehr gut ohne uns aus. Aber wenn der Menschheit am eigenen Fortbestehen gelegen ist, muss sie sich mehr um ihre Lebensgrundlage "Erde" kümmern.

Gemeinsame Verantwortung für das Raumschiff Erde

Leider tun Staaten aber gern so, als gingen die anderen sie nichts an. Versorgt werden muss zuerst die eigene Bevölkerung, bedient werden muss das eigene Wahlklientel. Die Malediven sind so gesehen von Deutschland Lichtjahre entfernt. Erst der Blick des Astronauten Alexander Gerst aus der Kuppel der ISS, den Kinder aus seinem Film für die "Sendung mit der Maus" kennen, macht klar, wie verrückt das ist. Da schwebt in der samtschwarzen Unendlichkeit ein blauer Planet, umgeben von der hauchzarten Hülle der Atmosphäre. Der Planet ernährt uns alle, die Atmosphäre schützt uns alle. Gemeinsam zerstören wir beide. Nur gemeinsam können wir diese Entwicklung aufhalten.

Erkannt haben das die Kinder und Jugendlichen dieser Welt. Die weltweiten Schülerproteste "Fridays for Future" sind, entgegen mancher Erwartungen, keine Eintagsfliege geblieben. Im Gegenteil: Die jungen Leute wissen eine Allianz aus Wissenschaftlern hinter sich und bekommen neuerdings auch Unterstützung von YouTubern wie Rezo & Co., die der bisherigen Klimapolitik Totalversagen vorwerfen. Die Reaktionen der etablierten Politik auf diese Bewegungen junger, gut informierter Menschen reichen von beleidigt ("sollen erst mal was lernen") bis peinlich.

Mehr Pfingsten!

Nun wiederum diskutiert das Land diese Reaktionen und warum, ob oder wie schnell die Generation YouTube die Gesellschaft verändern kann. Doch solche Analysen hatten wir genug! Die YouTuberin Mirella Precek hat es auf den Punkt gebracht: "Wir wollten mit dem Statement nicht zeigen, guckt mal, so viel Macht haben wir. Sondern: Wir haben Probleme und die müssen wir lösen."

Es ist Zeit, zu entscheiden und zu handeln. Dazu braucht es vor allem in der Politik und in den Konzernen Menschen mit Rückgrat und Mut. Menschen, die bei ihren Entscheidungen nicht auf den nächsten Wahlerfolg oder die nächste Drohgebärde der Lobbyisten schielen.

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geists. Die Jünger, nach Jesu Tod verunsichert, spürten plötzlich neue Hoffnung. Sie traten hinaus und redeten so, dass alle sie verstanden. Sie wischten ihre Zweifel vom Tisch, und viele folgten ihnen. Mehr Spirit, mehr Mut: Die Welt braucht mehr Pfingsten.

Die Erkenntnis, wie verletzlich das »Raumschiff Erde« wirkt, wenn man vom Weltraum auf unseren gemeinsamen Heimatplaneten blickt: Der deutsche Astronaut Alexander Gerst in der Raumstation ISS in einem Beitrag für die »Sendung mit der Maus«.