Symbole haben es in sich.

Je populärer ein Markenzeichen, je offensichtlicher die Reaktion beim Anblick. Der angebissene Apfel auf dem Deckel eines Notebooks vermag ehrfürchtiges Staunen, neidisches Begehren oder hilfloses Versagen bewirken.

Was passiert bei Betrachtung einer Lutherrose? Hinter diesem Signum steht eine Botschaft, die Himmel und Erde umschließt. Martin Luther sieht darin seinen Glauben zusammengefasst.

Nachdem Luther vom Nürnberger Ratsherrn Lazarus Spengler einen Siegelentwurf erhalten hatte, der sich am Vorbild des »Löwen- und Papageienfensters« im Erfurter Augustinerkloster orientierte, ergänzt und präzisiert er ihn. Das Evangelium und seine Auswirkung müssen sichtbar auf den Punkt gebracht werden.

Im Zentrum des Blütenstands ruht das Kreuz. Schwarz. Die Mitte von Luthers Theologie.

Das Kreuz liegt ins Herz gebettet. Rot zeigt die Leidenschaft an.

Diese Mitte wird von fünf geöffneten Blütenblättern umgeben. Strahlend weiß. Luther bekennt: »Weiß ist die Farbe der Geister und aller Engel Farbe.« Freude, Trost und Friede wollen sich hell leuchtend erheben, gleich der glänzenden Mittagssonne.

So, wie sich die Lutherrosenblüte ihrem Betrachter öffnet, begegnet ihm Gottes Liebe. Darum geht dieses herrliche Blühen im blauen Himmel auf. Dass seine unendliche Weite, die uns auf Erden berührt, zeige, wohin wir gehören. Des Herrn sind wir, der Himmel und Erde gemacht hat. Ihm verdanken wir, den Tod nicht fürchten zu müssen.

Das Ganze nun wird von einem goldenen Ring umschlossen. Luther erklärt: »Um ein solch Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel währet und kein Ende hat und auch köstlich ist über alle Freude und Güter …«

 

»Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn's mitten unterm Kreuze steht«: die Lutherrose, das »Logo« Martin Luthers.
»Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn's mitten unterm Kreuze steht«: die Lutherrose, das »Logo« Martin Luthers.