"Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein."
Das Jesuswort aus Matthäus 15, 11 versucht derzeit eine freikirchliche Gemeinde in der Nähe von Johannesburg (Südafrika) durch eine skurrile Praxis neu zu interpretieren: Was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn rein.
(Wer schwache Nerven hat, sollte jetzt nicht weiterlesen!)
Der Pastor der Gemeinde gibt seinen Gottesdienstbesuchern den Hygienereiniger "Domestos" zu trinken, um auf diese Weise böse Geister auszutreiben. Das berichtete die ARD-Sendung "Weltspiegel".
Gott habe ihm und seiner Gemeinde befohlen, den Reiniger zu trinken, sagt Pastor Sipho Mphakath auf facebook. So spüre man die Gegenwart Gottes intensiver. (Uff ...) Ihm habe das ätzende "Getränk" nicht geschadet.
Die Gemeindemitglieder sind begeistert. Immer mehr besuchen die Gottesdienste. Eine Frau bekannte dem Fernsehteam: "Es schmeckt wie Saft, nicht wie ›Domestos‹." Weil sie Christin sei, könne ihr der Reiniger nichts anhaben, aber seine Wirkungen seien positiv: "Er reinigt dich von innen. (Nein!!!) So wirst du all die Flüche los, die andere dir auferlegt haben – böse Geister und spirituelle Dunkelheit."
Ein anderes Gemeindemitglied, Chimane Bereng, ist ebenfalls von der Wirkung des Reinigers überzeugt. Noch vor Jahren sei er Alkoholiker gewesen. Seit er Christ geworden sei und Domestos trinke, sei er nicht mehr süchtig. Er hoffe, in spätestens fünf Jahren eine eigene Gemeinde gegründet zu haben. (Hoffentlich nicht ...)
Nach Angaben des "Weltspiegel" gibt es andere freikirchliche Gemeinden in Südafrika, die ihren Mitgliedern Benzin zu trinken geben oder sie auffordern, Gras oder lebende Schlangen zu essen.
Paulus warnte: "Unrein ist beides, ihr Sinn und ihr Gewissen." (Titus 1, 15)