Beruflich zog es ihn aber erst mal in eine andere Richtung: Jahrelang war er in der Familien- und Erziehungshilfe tätig. "Jetzt freue ich mich einfach auf die Jugendarbeit im Dekanat Michelau", sagt Backer und strahlt dabei über das ganze Gesicht.
Enge Verbundenheit zur evangelischen Jugend
Er habe schließlich eine enge Verbundenheit zur evangelischen Jugend: Im Rahmen seines Studiums sei er 2004 als Praktikant bei der EJ in Kronach gewesen und habe schon damals Projekte in Michelau realisiert. Jetzt also hauptberuflich. Und der Job hat es in sich, denn Dienst nach Vorschrift gibt es bei Backer nicht. Das sei auch nicht möglich, denn Jugendliche hätten keine Stechuhr.
"Wenn ich Sitzungen am Abend habe, dann komme ich nicht vor 23 Uhr nach Hause."
Sicherlich nicht für jeden was, aber er findet auch Erfüllung in seinem Job. "Gerade jetzt, wenn es wieder Lockerungen gibt in der Pandemie, brauchen die Jugendlichen Orte, wo sie hingehen können."
Da sieht Backer eine Chance für die Kirche, denn "die Jugendlichen gehen ja sogar gerne wieder in die Schule". Im Dekanat gebe es eine große Sehnsucht, wieder miteinander etwas zu unternehmen – "warum nicht mit kirchlichen Veranstaltungen?", meint der neue Jugendreferent.
Kirche viel mehr als Gottesdienst
Kirche sei viel mehr als der Gottesdienst am Sonntagmorgen. Gemeinsame Freizeiten, Besuche im Hochseilgarten, eine Konfifreizeit, eine ChurchNight oder einfach Abende zum gemeinsamen Abhängen. Backer bringt eine große Portion Enthusiasmus mit. Für ihn ist der Dekanatsjugendreferent nicht nur ein Job, sondern eine Berufung. Offenheit, Ehrlichkeit, Freude und der Glaube an Gott sind für ihn zentral. Er will Ideen entwickeln und genießt die positive Resonanz der Jugendlichen.
In der Familien- und Erziehungshilfe, seinem bisherigen Arbeitsgebiet, hatte er es immer mit schwierigen Familienverhältnissen zu tun. Nun trifft er auf engagierte Jugendliche, die ihn auch fordern. Glaubensfragen nimmt er ernst, denn er sieht darin die Chance, Jugendliche auch längerfristig für die Kirche zu begeistern.
"Es gibt ja so eine typische Karriere", sagt Backer lachend:
"Kindergottesdienst, Konfizeit, Evangelische Jugend und dann, wenn es ihnen gefällt, wechseln sie die Seite und werden Betreuer in der Jugend."
Aber da heißt es präsent zu sein und Begeisterung wecken. Neben den vielen praktischen Sachen gehören auch Büroarbeit und Bürokratie zu den Aufgaben eines Dekanatsjugendreferenten. Vorbereitungen von Freizeiten oder für Workshops, zum Beispiel für Mitarbeiter von Kindergottesdiensten. Hier werden dann konzeptionelle, methodische und inhaltliche Grundlagen vermittelt. Die Weiterbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern gehört zu Backers Aufgaben.
"Da geht es hauptsächlich um rechtliche Aspekte, ich vermittle Grundlagen, auch theologische, und praktische: Wie leite ich eine Gruppe? Welche Rollen gibt es in der Gruppe? Welche Gruppenphasen gibt es?"
Ein breites Spektrum also für den 51-Jährigen, doch er kann auf die Hilfe seiner Kollegen zählen. Mit Reiner Babucke steht ihm ein langjähriger Dekanatsjugendreferent zur Seite.
Eine oder andere Idee umsetzen
Jetzt freut sich Backer auf die kommenden Jahre und möchte noch die eine oder andere Idee in die Tat umsetzen. Denn so wie er damals in der evangelischen Jugend in seiner Heimatgemeinde aufgenommen wurde, so möchte er auch jetzt die Jugendlichen begrüßen: ohne Vorbehalte aufeinander zugehen und zeigen, dass der Glaube zu Gott zusammenschweißt.