Beim Training in der Hamburger Karate Academy wird der Winterträgheit der Kampf angesagt. Mit rund 20 Menschen ist die kleine Halle gut gefüllt. Laufen und Stretching zum Warmmachen, dann werden Schläge und Abwehrtechniken geübt. Im Januar zieht es wieder viele Deutsche in die Sportvereine und Fitnesscenter.
"Wir haben eine ganze Reihe von Anfragen, vor allem online. Wir haben ja auch zwei Wochen Pause hinter uns und die Motivation ist da, zur neuen Saison wieder in Form zu kommen", sagt Trainer Samad Azadi.
Er ist Träger des 7. Dans in der Stilrichtung Shotokan Karate und Präsident des Hamburger Karateverbands. "Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit. Im Grunde findet man alles beim Karate, was mit Sport zu tun hat", sagt Azadi. Bis auf einen Ball. "Mit dem Ball machen wir nichts", ergänzt der ehemalige Vize-Weltmeister und lacht.
Sportlicher Vorsatz
Über 50 Prozent aller Bundesbürger nehmen sich Silvester regelmäßig vor, im neuen Jahr mehr Sport zu machen. Allerdings: längst nicht alle halten das auch durch. Wer es sich leisten kann, der bekommt Motivationshilfe von Personal Trainern wie Frank Fahner. Bei ihm gibt es individuelles Training ab 120 Euro pro Stunde.
"Man kann lauter werden, man kann dynamischer werden, oder aber man versucht es ganz ruhig und sachlich zu erklären, das hängt von den Menschen und der Tagessituation ab", sagt Fahner.
Er versuche genau im richtigen Moment mit den passenden Motivationswerkzeugen zu kommen, um dann das beste Ergebnis herauszuholen. Fahner ist seit 2017 Personal Trainer. Die meisten seiner Kunden kommen zweimal die Woche zu ihm.
Sportliche Einheiten in den Alltag einbauen
"Das sind zwei oder drei Stunden ihres Lebens. Das bedeutet, die eigentliche Arbeit findet immer zu Hause statt", sagt der Fitnessexperte.
Wer nachhaltige Effekte erzielen will, müsse auch im Alltag kleine Übungen einbauen. Hausaufgaben, nennt Fahner das. "Das ist mir ganz wichtig: Ich will mit dem Training eine Brücke ins normale Leben bauen, damit es dort umgesetzt werden kann."
Auch der Karate-Coach rät dazu, den Sport in den Alltag zu integrieren. Ein paar Liegestütze oder Bauchaufzüge, oder auch:
"Spazierengehen. Das habe ich echt für mich entdeckt. Lange ausgiebige Spaziergänge sind gut, um sich fit zu halten", sagt Azadi.
Das Alter spielt bei dem Wunsch nach Fitness übrigens keine Rolle. Egal ob Karate oder Fitnesstraining, auch nach der Rente könne jeder Mensch noch anfangen. Fahners ältester Kunde ist 71 Jahre alt. Und Kampfsportler Azadi sagt: "Wenn du Karate als Freizeitsportart betreibst, dann kannst du in jedem Alter damit anfangen. Auch mit 75 kannst du noch den Schwarzen Gürtel machen."
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