Aus dem Nichts kam die Nachricht. Mein Freund Hämmi ist tot. Herzinfarkt, auf einen Schlag. Einfach so. So alt wie ich. Unzählige Nächte haben wir in jungen Jahren durchgefeiert.

Die Nachricht lässt für einen Moment die Zeit für mich stillstehen. Sie erinnert mich daran, wie flüchtig und kostbar unsere Zeit ist. Oft verlieren wir uns in Belanglosigkeiten und vergessen, was wirklich zählt. Hämmis plötzlicher Tod ist eine schmerzliche Mahnung, jeden Augenblick zu schätzen.

Nichts aufschieben, was wichtig ist

Ich liege da, Tränen fließen, ich kuschle mich an meine schlafenden Kinder. Zum x-ten Mal sage ich mir, nichts aufzuschieben, was wichtig ist, und jeden Augenblick zu leben, denn der nächste, den wir erleben, könnte unser letzter sein. Aber die verdammte Realität, die Banalität holt mich morgen wieder ein. 

Wie so oft frage ich mich, warum ich es wieder nicht geschafft habe, einen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Zwei Jahre lang wollten wir uns treffen, aber immer kam etwas dazwischen. Ja ... aber dieses Jahr wirklich. Nein, dieses Jahr nicht. In einer Woche stehe ich an deinem Sarg.

Hand aufs Herz: Wie oft haben wir uns vorgenommen, etwas zu ändern, und wie oft sind wir wieder in alte Gewohnheiten zurückgefallen? Bis wir es endlich merken, ist das halbe Jahr schon wieder vorbei. Dann trösten wir uns lieber mit Ausreden wie "Ich habe einfach keine Zeit" oder "Ich fange nächste Woche an".

Keine Angst, zu versagen

Aber es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt. Einer der Hauptgründe für das Aufschieben ist die Angst zu versagen. Wir haben Angst, unsere Ziele nicht zu erreichen. Diese Angst lähmt uns und hindert uns daran, den berühmten ersten Schritt zu tun. Aber ohne den ersten Schritt gibt es keinen Fortschritt. Natürlich ist es einfacher, gemütlich auf dem Sofa Sport zu schauen, als ins Fitnessstudio zu gehen. Die Zeit, die wir in sozialen Netzwerken verbringen, hält uns davon ab, unsere Freunde im wirklichen Leben zu treffen. 

Aber ich sehe einen Hoffnungsschimmer: Wenn wir erkennen, dass Aufschieben uns unglücklich macht. Vielleicht gelingt es uns dann besser, im Hier und Jetzt zu leben. Vor dem ersten Schritt ist es wichtig, seine Ziele in kleine, machbare Schritte mit einem konkreten Umsetzungsplan zu definieren. Nicht mehr nach Ausreden suchen, sondern einfach anfangen. Aber nicht alles auf einmal, sondern: den ersten Schritt tun und dann den nächsten und den nächsten. Sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen, sondern immer wieder aufstehen und weitermachen. 

Das neue Jahr ist ja noch jung, und es ist eine Chance für einen Neuanfang. Aber wir sollten uns bewusst sein, dass dieser vermeintliche Zauber nicht wirklich funktioniert, noch nie funktioniert hat. Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, hat nur ein Datum: jetzt. 

Das Beste draus machen – jetzt!

Beginnen wir also ein neues Jahr ohne Selbstbetrug. Ein Jahr mit klaren Zielen und Plänen. Ein Jahr mit viel Zeit für Familie und Freunde. Für Dinge, die wir schon immer tun wollten. Im Bewusstsein, dass wir nicht unsterblich sind und morgen schon alles anders sein kann. 

 Wir haben nur dieses eine Leben, also lasst uns das Beste daraus machen - jetzt! 

Für mein Treffen mit Hämmi ist es zu spät, aber vielleicht schaffe ich es einfach, nichts aufzuschieben. Unsere Zeit ist jetzt.

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