Agnes Lengenfeld, Hobby-Filmemacherin aus Fürth, präsentiert in diesem Jahr bereits zum vierten Mal eine ihrer Produktionen beim Jugendfilmfestival in Nürnberg (JuFiFe). "Dieses Jahr bin ich besonders aufgeregt", sagt Lengenfeld. In ihrem 27-minütigen Kurzfilm verarbeitet die junge Frau eine wahre Geschichte aus ihrem direkten Umfeld, die sie bis heute beschäftigt.

Die Protagonistin Lucy erfährt, dass Betty, ihre beste Freundin, unter massiven Depressionen leidet. Die Menschen in ihrem Umfeld aber verharmlosen Bettys Krankheit, nehmen die Gefahr, in der das Mädchen schwebt, nicht ernst. Als Betty eines Tages nicht mehr zur Schule kommt, weiß Lucy nicht, was passiert ist: hat die Freundin es geschafft, ihre Therapie anzutreten - oder den Kampf gegen die Depressionen endgültig verloren?

Krankheitsbild Depression

Mit ihrem Film "Mir geht's gut" will Lengenfeld für das Krankheitsbild der Depression sensibilisieren. "Wir müssen mehr über dieses Thema reden, auch wenn es unbequem ist", erklärt die 20-Jährige. "Denn es betrifft weit mehr Menschen, als uns vielleicht bewusst ist."

"Wir nehmen die Produktionen der Jugendlichen ernst und bieten ihnen die Bühne, die sie verdienen", sagt Klaus Lutz, pädagogischer Leiter des Festivals. 60 Produktionen werden beim mittelfränkischen Jugendfilmfestival (JuFiFe) vom 13. bis 15. März gezeigt. Das JuFiFe sei ein "wertschätzendes Festival", nicht umsonst liefen die ausgewählten Filme im Cinecittà, "in einem richtigen Kino", sagt Lutz.

Jugendliche Youtuber, Projektgruppen, Schulklassen und Studenten der Filmhochschule haben zahlreiche Produktionen eingereicht. Ob Musikvideo, spannender Spiel-, Animations- oder Dokumentarfilm - die Bandbreite der Beiträge reicht vom furiosem Lichtschwert-Duell in einer fernen Galaxis bis zum nachdenklichen Beziehungsdrama mitten in unserer Zeit.

Herausragende Clips werden prämiert

Zum Abschluss des dreitägigen Festivals prämiert eine Jury besonders herausragende Clips mit goldenen Pokalen. "Die Jugendlichen wollen eben hoffen und bangen, sich freuen und auch ärgern", erklärt Klaus Lutz.

"Die Jury-Entscheidung ist aber kein Gottesurteil, sondern eine subjektive Momentaufnahme." Keine der nicht-prämierten Produktionen solle demnach abgewertet werden. "Alle Jugendlichen, deren Filme wir präsentieren, haben mit Kamera und Mikrofon ordentlich was drauf", betont Lutz.

Neben Hauptpreisen in den verschiedenen Kategorien "Coming Up", "Talent" und "Professionell" wird auch ein eigener Web-Videopreis für den besten YouTube-Clip vergeben. Zudem darf jeder Besucher für seinen persönlichen Favoriten abstimmen. "Wir versuchen mit den verschiedenen Kategorien möglichst viel Gerechtigkeit herzustellen", sagt Lutz. "Jüngere, Erfahrenere und Halbprofis haben alle die Chance, einen unserer Pokale zu gewinnen." 

Wer nach der Laudatio auf dem roten Teppich eine der begehrten Trophäen in Händen hält, kann sich für die Teilnahme am bayerischen Kinder- und Jugendfilmfestival qualifizieren. Das findet vom 16. bis 19. Juli in Würzburg statt.