Der Direktor der Diakonie Herzogsägmühle, Wilfried Knorr, geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Bislang seien rund 30 Bewerbungen für seine Nachfolge eingegangen, sagte Knorr beim Jahrespressegespräch am Donnerstag im Diakoniedorf Herzogsägmühle (Landkreis Weilheim-Schongau).

Die Bewerbungsfrist endete am 30. April. Gesucht wird laut Stellenausschreibung ein neuer Geschäftsführer oder eine neue Geschäftsführerin, der Titel des Direktors wird damit ersetzt. Die neue Person soll zum 1. Oktober beginnen, spätestens aber am 1. Januar 2023.

Mit Knorr geht eine Ära zu Ende

Mit Knorrs Weggang geht eine Ära zu Ende: Knorr war seit 1989 in Herzogsägmühle - anfangs als Leiter der Jugendhilfe, seit 2004 als Direktor. Das Diakoniedorf Herzogsägmühle ist eine bundesweite Besonderheit. Es ist eine Einrichtung der Diakonie, aber zugleich auch Ortsteil der Gemeinde Peiting.

900 Menschen leben derzeit in dem Dorf, 700 davon sind Hilfeberechtigte in schwierigen Lebenssituationen. Die Diakonie Herzogsägmühle, die Teil der Diakonie München und Oberbayern ist, ist in acht Landkreisen im westlichen Oberbayern mit Angeboten vertreten.

Herzogsägmühle will sich neu aufstellen

Mit der neuen Geschäftsführung will sich die Diakonie Herzogsägmühle auch strukturell anders aufstellen. Künftig sollen die Aufgabengebiete weniger nach örtlichen, sondern mehr nach fachlichen Zuständigkeiten aufgeteilt werden, kündigte Knorr an.

Die neue Geschäftsführung soll sich vor allem auf das Dorf Herzogsägmühle konzentrieren sowie auf Angebote, die es nur in Herzogsägmühle gibt, etwa Wohnen für Menschen mit Behinderung oder die Fach- und Ausbildungsbetriebe im Ort.

Intelligente und dezentrale Strukturen

Thorsten Nolting, Vorstandssprecher der Diakonie München und Oberbayern, werde thematisch für die Wohnungslosenhilfe und Altenhilfe zuständig sein, Andrea Betz, ebenfalls Vorständin bei der Diakonie München und Oberbayern, für Jugendhilfe und Flucht/Migration.

Es sei klug, solche intelligenten und dezentralen Strukturen auszubauen, sagte Knorr. Dies sei ein schleichender Prozess, der bereits begonnen habe. Mit dem Wegfall des Titels "Direktor/Direktorin" soll diese Dezentralisierungstendenz unterstrichen werden, sagte der 63-Jährige.