Das Islamische Neujahr orientiert sich am Mondkalender und wird deshalb jedes Jahr an einem anderen Tag gefeiert. Für Muslime hat die Zeitrechnung mit der Auswanderung des Propheten Mohammeds nach Medina im Jahr 622 begonnen. Der Neujahrstag Muharram und ist der erste Tag des Jahres im islamischen Mondkalender.
Was passiert am Islamischen Neujahr?
Für Schiiten und Aleviten startet an diesem Tag die Fasten- und Trauerzeit im Muharrem, dem ersten Monat des Jahres. Denn im Monat Muharram wird an das Leben und an den Tod des 3. Imam Husain erinnert und an die Umstände, die zu seinem Tod führten.
Geschichte des Propheten Mohammed
Der Prophet Mohammed wanderte im Jahr 622 nach Christus mit seinem Gefolge von Mekka nach Medina. Diese Auswanderung nennt sich Hidschra. In Medina begründete er die erste muslimische Gemeinde und läutete damit auch die islamische Zeitrechnung ein. Der Stadtstaat, den er gründete, war das erste Gemeinwesen des Islam. Hier lebten viele Volksgruppen zusammen. Neben Mekka ist deshalb Medina für viele Musliminne und Muslime auch eine der wichtigsten Städte ihres Glaubens.
Das islamische Neujahr gilt als Gedenktag und nicht als Feiertag. Die Gläubigen hören und rezitieren deshalb oft traurige Gedichte und begehen Neujahr daher auch nicht mit einem großen Fest. Auch für Sunniten ist der Anfang des neuen Jahres eine Zeit der Besinnung und der Buße.
Bräuche am Islamischen Neujahr
Der Tag am islamischen Neujahr beginnt schon am Vorabend mit dem Sonnenuntergang. Deshalb wird das Neujahrsfest praktisch zwei Tage lang gefeiert. Der Beginn des Festes wird vielerorts mit traditionellen Blasinstrumenten verkündigt. Einen großen Teil der Tradition besteht aus einem feierlichen Essen, das die Hoffnung auf ein gutes neues Jahr symbolisiert.
Als Speisen werden sieben Dinge mit symbolischer Bedeutung serviert: Mehlbeeren, Süßgebäck, eine Münze, grüne Weizentriebe, ein Apfel, Essig und Knoblauch. Sie stehen für Glück, Gesundheit, Wohlergeben und Fruchtbarkeit. Viele Menschen verschenken an diesem Tag Süßigkeiten, geben Almosen an Bedürftige und erzählen Geschichten vom Propheten Mohammed.
Unterschiedliche Traditionen
Je nach Ausrichtung und Konfession haben die Muslime verschiedenen Bräuche. So markieren viele Muslime am ersten Tag des Monats nur den Anfang des neuen Jahres, während andere - Schiiten und Aleviten - eine zehntägige Trauerperiode durchführen.
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