Qualität hat ihren Preis, das zeigen unterschiedliche Untersuchungen, Tests und Erfahrungswerte. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Preis und Langlebigkeit, sagt Stephanie Ertl, Umweltreferentin beim Verbraucherservice Bayern in Regensburg.

"Unter einer gewissen Preisgrenze kann man keine Qualität mehr erwarten. Billigstprodukte gehen einfach schneller kaputt." Sie mögen kurzfristig vielleicht gut für den Geldbeutel sein, auf lange Sicht aber gehen sie dennoch ins Geld und schaden - wenn sie früher Schrott sind - der Umwelt.

Lebensdauer von Elektrogeräten

Oft wird sie von Verbrauchern gefragt, ob die Gebrauchsdauer von Elektrogeräten vom Hersteller gezielt verkürzt werde. Das stimmt aber nicht, sagt Ertl.

Eine Studie des Umweltbundesamts habe ergeben, dass eine Absicht des Herstellers nicht nachweisbar ist, gezielte Schwachstellen würden nicht eingebaut.

Aber die Lebensdauer hänge unter anderem davon ab, welche Materialien im Einsatz sind, wie sie verbaut werden und ob es langfristig Ersatzteile gibt.

Markenqualität und vor allem der Preis seien natürlich keine Garantie für ein langlebiges Produkt, aber No-Name-Firmen, die ihre Elektroartikel verramschen, haben schließlich auch keinen Ruf zu verlieren und verbauen die Materialien oft so, dass ein Austausch von Komponenten gar nicht mehr vorgesehen ist.

Elektroschrott: alte Smartphones

Ein allgemeiner Trend, der bei Elektrogeräten für viel Schrott sorgt, lässt sich gerade bei modernen Smartphones ganz gut belegen, sagt Ertl. Eine der größten Schwachstellen des Mobiltelefons ist der Akku.

Sinkt hier die Leistung rapide ab, wächst der Frust beim Nutzer und zugleich der Wunsch nach einem besseren und leistungsfähigeren Gerät. Oftmals schwächelt eigentlich nur der Akku, während der Rest des Smartphones noch ohne Einschränkungen läuft.

Die Zahl ungenutzter Geräte in Haushalten hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt auf 200 Millionen alte Handys und Smartphones in Deutschland.

Laut einer Umfrage von Bitcom liegen in 50 Prozent der befragten Haushalte drei alte Geräte herum, die Ressourcen wie Kobalt und Seltene Erden enthalten. Sie sollten der Wiederverwertung zugeführt werden, sagt Ertl.

Was können Verbraucher tun?

Verbraucher sollten sich also möglichst schon vor dem Kauf erkundigen: Kann das Gerät überhaupt repariert werden, oder ist schon am Aufbau erkennbar, dass ein Öffnen des Gehäuses gar nicht möglich ist?

Außerdem lässt sich im Fachhandel in Erfahrung bringen, wie lange Ersatzteile vorrätig sind und ob einfache Reparaturen eventuell selbst durchgeführt werden können.

Verschiedene Untersuchungen von Stiftung Warentest fallen eher ernüchternd aus. Deren Fazit: Fällt ein Defekt außerhalb der Garantieleistungen an, lohnt sich eine Reparatur - zumindest aus finanzieller Sicht - oft kaum.

Was sich finanziell also kaum auszahlt, wird für die Umwelt zur Katastrophe. Immer neue Geräte, die in Umlauf gebracht werden, weniger lange in Gebrauch sind und dann - im günstigsten Fall - auf dem Wertstoffhof landen.

Wer also nachhaltig leben möchte, sollte versuchen, die Geräte möglichst lange am Laufen zu halten - auch wenn es sich finanziell nicht auszahlt. "Ein Gerät, das in 15 Jahren viermal repariert wird, spart gegenüber einem Neukauf etwa ein Viertel Energie und andere Ressourcen ein."