Wegen der Corona-Pandemie wurde sie um ein Jahr verschoben: Nun öffnet die Landesgartenschau Ingolstadt am 21. April ihre Pforten - mit strengem Abstands- und Hygienekonzept.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) und Oberbürgermeister Christian Scharpf eröffnen die Gartenschau in der Blumenhalle feierlich. Das Gelände wird von Dekanin Gabriele Schwarz und ihrem katholischen Kollegen Bernhard Oswald gesegnet. Per Live-Stream können sich Interessierte auf der Website der Gartenschau die Eröffnung ansehen. Für Besucher ist das Gelände dann ab 12 Uhr zugänglich.

Die Nachhaltigkeit in der Stadt ist bis zum 3. Oktober Thema der Gartenschau

Unter dem Motto "Inspiration Natur" zeigt die Gartenschau bis 3. Oktober ein Programm, das sich mit der Nachhaltigkeit in der Stadt befasst. Seit dem ersten Spatenstich im Juli 2017 wurden 597 Bäume gepflanzt. 145.000 Blumenzwiebeln und 15.000 Stauden sowie Heckenpflanzen stecken in der Erde.

Ein großer Landschaftssee und ein angrenzender Wasserspielplatz und Spielhügel warten auf große und kleine Besucher. Die Zugänge zur Gartenschau, der Steg vom Pius-Viertel und der Turm zum Westpark-Einkaufszentrum, alles sei bereits seit einem Jahr fertig und warte auf Besucher, sagt Gartenschau-Sprecherin Stefanie Kraus.

Das Gartenschaugelände als Naherholungsraum für den Nordwesten Ingolstadts 

Das 23 Hektar große Gartenschaugelände liegt in einem dicht besiedelten und industriereichen Gebiet im Nordwesten von Ingolstadt. Das 1,5 Kilometer lange Gelände grenzt im Westen an ein Einkaufs- und im Osten an ein Güterverkehrszentrum.

Ein Naherholungsraum für die dort lebenden Menschen fehlte lange Zeit. Mit dem Gartenschaugelände hat sich das geändert. Gleich drei Stadtviertel erhielten einen Frischluftpark, der nun durch einen sechs Kilometer langen Radweg erschlossen ist.

Themengärten, Zukunftsfragen und das "Stadtlabor"

Eine große Parkterrasse am Eingang teilt das Gartenschaugelände in Nord und Süd ein. Während im Norden mit den Themengärten mehr das Garteln im Fokus steht, befasst sich der Süden mit dem Thema Zukunft: Wie sollen eine nachhaltige, grüne Stadt, die Landwirtschaft der Zukunft oder der Artenschutz aussehen? Darauf soll es Antworten geben.

Im "Stadtlabor" im Süden präsentieren sich drei bayerische Hochschulen, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, die TH Ingolstadt und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit eigenen Beiträgen. Sie sollen praktische Lösungsmöglichkeiten zum Umgang mit dem Klimawandel aufzeigen.

Christliche Kirchen beteiligen sich mit einem Schöpfungsgarten 

Die christlichen Kirchen beteiligen sich diesmal nicht mit einem spirituellen Gebäude wie auf anderen Gartenschauen, sondern mit einem von einer hohen Hecke umrankten Schöpfungsgarten.

"In zehn Blumenbeeten setzen wir uns mit dem Thema Umwelt und Schöpfung auseinander", sagt Dekanin Gabriele Schwarz. Evangelische und Katholische Jugend haben dazu unter anderem einen Beitrag zum Thema Plastikmüll geliefert, den sie gut sichtbar aus einem Blumenbeet ragen lassen.

Inspiriert wurden sie dazu vom Ingolstädter Künstler Stefan Weyergraf-Streit und Gartenbauerin Gabriele Haid. Auch der Klimaschutz findet bei den Jugendlichen Raum: Sie basteln aus Auspuffrohren ein Kreuz und stellen alte Reisekoffer zum Thema Migration aus, "in denen Blumen wachsen, die zu uns immigriert sind, wie zum Beispiel Anemonen und Tomaten", erläutert Dekanin Gabriele Schwarz.

Das kulturelle Programm der Gartenschau

Mit einem Konzertabend der "Oper weiß-blau" unter dem Motto "Opera meets Bavarian Brass" setzt die Gartenschau am 20. Juni ein kulturelles Highlight. Dabei kommen opernuntypische Instrumente wie Alphorn, Kuhglocken und Holzlöffel zum Einsatz.

Am 15. Mai tritt das Percussion Duo "Double Drums" auf. Das "Lumpenpack" bringt am 20. August Singer-Songwriter Pop mit Humor und Hintersinn auf die Bühne. Am 7. August tritt die "Keller Steff Big Band" im Gartenschaugelände auf.

Ausstellung mit strengem Hygiene- und Sicherheitskonzept

In Zusammenarbeit mit der Stadt Ingolstadt sei ein Sicherheits- und Hygienekonzept entwickelt worden, das das aktuelle Pandemiegeschehen im Blick habe, sagte Geschäftsführer Thomas Hehl. "Wir möchten von Beginn an die richtigen Signale senden und zeigen, dass eine Landesgartenschau auch unter besonderen Umständen durchführbar ist."

Um zu verhindern, dass sich zu viele Menschen gleichzeitig auf dem Gelände befinden, ist eine Registrierung erforderlich. Sie könne ab 7. April über Onlineportale erfolgen. Der Kartenkauf, Anmeldung und Kontakterfassung erfolge online, sei aber auch an den Eingängen Ost und West möglich.

Veranstaltungen des Rahmenprogramms seien grundsätzlich buchungspflichtig. Trotz Verlegung der Gartenschau um ein Jahr wurden bereits Dauerkarten und Tageskarten verkauft. Sie behalten ihre Gültigkeit, sagt Kraus.